Zürich (awp) - Die Schweizer Börse tendiert am Montag nach anfänglichen Verlusten leicht höher. Ob dies bereits die erhoffte Trendwende oder nur eine technische Gegenbewegung ist, bleibe abzuwarten, sagt ein Händler. Der hiesige Markt hat fünf Wochen hintereinander mit Verlusten abgeschlossen und wäre laut Börsianern reif für eine Erholung. Die Anleger seien aber nach wie vor verunsichert. Sie sorgten sich weiter um die anziehenden Energiepreise und die Lieferkettenprobleme und daher auch um eine steigende Inflation. Immer mehr Marktteilnehmer stufen diese nämlich inzwischen nicht mehr nur als ein temporäres Phänomen ein.

Dazu kommen die Sorgen über den chinesischen Immobiliensektor. Der Handel mit den Aktien des hoch verschuldeten Immobilienentwicklers Evergrande wurde an der Hongkonger Börse ausgesetzt, nachdem das Unternehmen in der vergangenen Woche zum zweiten Mal eine wichtige Zinszahlung für seine Offshore-Schulden verpasst hatte. Am Markt wird befürchtet, dass die Evergrande-Krise weitere Kreise ziehen könnte.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,15 Prozent höher mit 11'592,68 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,06 Prozent auf 1879,09 und der breite SPI um 0,11 Prozent auf 14'977,48 Zähler. 12 der 30 SLI-Werte legen zu, 15 geben nach und drei sind unverändert.

Verluste verzeichnen die Technologiewerte AMS (-0,7%), Temenos (-0,2) und Logitech (-0,2%). Aber auch zyklische Titel wie Kühne+Nagel (-0,6%) und Geberit (-0,6%) geben nach. Die Grossbanen CS (+0,2%) und UBS (-0,1%) sind uneinheitlich.

Dagegen ziehen die als defensiv eingestuften Titel aus dem Pharmabereich wie Lonza (+0,5%) und Roche (+0,4%) sowie der Medizintechniktitel Sonova (+0,4%) und der Lebensmittelwert Nestlé (+0,3%) etwas an.

Sika gewinnen 0,5 Prozent auf 296 Franken. Barclays hat das Kursziel auf 380 von 340 Franken erhöht und empfiehlt den Bauchemiewert zum Kauf.

Die Aktien von Cosmo (-1,4% auf 78,40 Fr.) geben nach. Cosmo will die Dermatologie-Tochter Cassiopea (+2,3% auf 36 Fr.) wieder ganz übernehmen.

Die Aktien von Aryzta brechen 8,9 Prozent ein. Der Bäckereikonzern ist im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende Juli) organisch zwar weiter geschrumpft, aber leicht profitabler geworden.

pre/rw