Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch etwas höher in die Sitzung gestartet. Damit startet der Leitindex SMI nach dem klaren Rücksetzer des Vortages einen Stabilisierungsversuch. Unterstützung kommt von starken Vorgaben aus den USA, wo insbesondere die Hoffnungen auf eine gute Berichtssaison tonangebend waren. Diese Hoffnungen wurden von den nach Börsenschluss in den USA vorgelegten guten Zahlen von IBM noch genährt.

Weiterhin wird das Sentiment aber auch von Konjunktursorgen belastet; etwa wegen der deutlichen Abwärtsrevision der Wachstumsprognosen für die globale Wirtschaft durch den Internationalen Währungsfonds oder wegen der Grossoffensive von Russland im Osten der Ukraine. Erschwerend kommen die verschiedenen coronabedingten Lockdowns in China hinzu, wobei mit Shanghai insbesondere das Herz der chinesischen Wirtschaft betroffen ist. Marktbeobachter befürchten daher, dass die jüngsten Massnahmen Chinas die ohnehin schon angespannten Lieferketten erneut durcheinanderbringen könnten.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr 0,26 Prozent höher bei 12'313,56 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt 0,32 Prozent auf 1913,80 Punkte zu und der breite SPI 0,33 Prozent auf 15'810,32 Punkte. Bei den 30 Blue Chips kommen auf 24 Gewinner 6 Verlierer.

Deutlich unter Druck stehen Credit Suisse (-2,4%), nachdem die Grossbank am Morgen eine Gewinnwarnung für das erste Quartal 2022 publiziert hat. Rückstellungen für Rechtsfälle und für Kreditverluste wegen des Ukraine-Kriegs sowie Verluste aus einer Beteiligung belasten das Ergebnis der Bank, was nur teilweise durch positive Effekte aufgefangen werden kann. Die Bank Vontobel schreibt dazu, dass ein weiterer Quartalsverlust eine klare Enttäuschung sei. Man habe zwar mit ausserordentlichen negativen Effekten gerechnet, aber nicht in diesem Ausmass.

Überdurchschnittliche Einbussen verzeichnen daneben noch Temenos (-2,0%) und Logitech (-0,6%).

Die Mehrheit der Titel steht allerdings höher, angeführt von Alcon (+1,3%), Adecco (+0,9%) und Nestlé (+0,9%). Auch Holcim (+0,8%) gehören im Vorfeld der Zahlen vom Freitag zum Spitzenquartett.

Im breiten Markt fallen Zur Rose nach Quartalszahlen 2,9 Prozent zurück.

Dufry büssen 0,5 Prozent ein, nachdem am Vortag Spekulationen über einen möglichen Zusammenschluss mit der italienischen Autogrill-Gruppe aufgekommen waren und den Kurs getrieben hatten.

Die Aktien von Evolva schiessen dagegen um knapp 16 Prozent in die Höhe, nachdem das des Biopharmaunternehmens einen wichtigen Auftrag von einem weltweit tätigen Kunden an Land gezogen hat.

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