Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert auch am Donnerstagnachmittag deutlich erholt, wenngleich die amerikanische Leitbörse gemäss den aktuellen Indikationen erneut auf Verluste zum Auftakt zusteuert. Die Schweizer Börse macht damit den Rücksetzer des Vortages wieder wett. Vor dem Options-Verfalltag am morgigen Freitag an Europas Terminbörsen würden aber tiefere Kurse gegen Handelende hin nicht überraschen, sagen Händler.

Zentrales Thema im Handel bleibt die Inflations- und Zinsentwicklung. Laut dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed hatten etwa einige Teilnehmer deutlich gemacht, dass bei künftigen Sitzungen an einem Plan für erste Anpassungen der extrem lockeren Geldpolitik gearbeitet werden könnte. Es ist nicht der Anfang vom Ende der ultra-expansiven Fed-Politik. Aber es ist der Anfang der Diskussion über den Anfang vom Ende, sagten Marktexperten.

Der SMI notiert gegen 14.45 Uhr 0,65 Prozent höher bei 11'117,36 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,75 Prozent auf 1801,99 und der breite SPI um 0,69 Prozent auf 14'323,60 Zähler.

Deutlich nach oben geht es mit der Aussicht auf ein mögliches Ende des "Tapering" in den USA bei verschiedenen Finanzwerten wie Julius Bär (+2,0%), Credit Suisse (+0,9%), Partners Group (+2,1%) oder UBS (+.1.5). Am hinteren Ende der Tabelle finden sich hingegen Versicherer wie Swiss Re (-0,1%) und Zurich (-0,4%).

Mit an der Spitze der Gewinner stehen die Logistikaktien von Kühne+Nagel (+2,1%) sowie die Technologietitel Logitech (+1,9%) und Temenos (+1,8%). AMS (-0,8%) bleiben hingegen volatil.

Die defensiven Pharma-Schwergewichte Novartis (-0,3%) und Roche (+1,0%) gehen unterschiedliche Wege. Roche hatte am Morgen gleich mit zwei positiven Nachrichten aufgewartet. Die gewichtige Onkologie-Branchenmesse Asco von Anfang Juni rückt nun langsam in den Fokus der Anleger, hiess es im Handel. Nestlé stützen den SMI mit plus 0,9 Prozent.

Auch andere Gesundheitswerte wie Lonza (+1,2%), Alcon (+0,8%) und Straumann (+0,7%) sind gesucht. Die Zykliker sehen baunahe Werte wie Sika (+1,1%) und Geberit (+1,3%) vorne. Auch ABB verteuern sich um 1,0 Prozent.

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