Berlin (Reuters) - Getreide, Gemüse und Obst haben sich wegen der starken Nachfrage deutlich verteuert.

Die Preise für pflanzliche Erzeugnisse erhöhten sich im März um 13,9 Prozent zum Vorjahresmonat und damit so stark wie seit knapp zwei Jahren nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Einer der größten Preistreiber war Getreide: Hierfür mussten 25,2 Prozent mehr bezahlt werden als ein Jahr zuvor. "Ein Auslöser für den Anstieg könnte die hohe Nachfrage durch Exportländer sein, da in diesen die Vorräte knapp sind", erklärten die Statistiker.

Bei Erzeugnissen des Gemüse- und Gartenbaus lag das Plus bei 17,3 Prozent. "Ausschlaggebend hierfür waren unter anderem die gestiegenen Preise für Pflanzen und Blumen", hieß es. Diese verteuerten sich um 22,2 Prozent. "Diese Entwicklung ist auf ein knappes Angebot und eine vermutlich durch Corona bedingte hohe Nachfrage zurückzuführen."

Gemüse kostete 13,9 Prozent mehr. Dabei erhöhte sich der Preis für Spargel, dessen Saison in einzelnen Regionen begonnen hat, um fast ein Drittel. Bei Salat führte das witterungsbedingt verknappte Angebot ebenfalls zu steigenden Preisen: Hier lag das Plus bei rund 30 Prozent. Handelsgewächse verteuerten sich um fast ein Drittel, was vor allem auf einen um fast 41 Prozent höheren Preis bei Raps zurückzuführen ist. "Einen ähnlich starken Anstieg hatte es zuletzt vor zehn Jahren gegeben", so das Statistikamt. "Hauptgrund hierfür dürften vor allem die nahezu leergeräumten Rapslager bei Landwirten, Händlern und Ölmühlen sein."

Beim Obst kam es erneut zu starken Steigerungen: Die Preise lagen um 28,9 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Für Speisekartoffeln hingegen sinken die Preise bereits seit September 2019. Im März gab es nun ein Minus von 53,4 Prozent. Hierfür dürfte vor allem die fehlende Nachfrage aus der Gastronomie und aus Großküchen verantwortlich sein", hieß es. "Daneben könnte auch das umfangreiche Angebot aufgrund der höheren Erntemenge gegenüber dem Vorjahr eine Rolle spielen."

Die Preise für tierische Erzeugnisse sanken indes um 7,7 Prozent. Zurückzuführen sei dies vor allem fallende Preise für Schlachtschweine, die ein Viertel weniger kosteten als vor Jahresfrist. "Hier fehlen hauptsächlich Absatzmöglichkeiten infolge von abgesagten Großereignissen wie Konzerten, Messen und Volksfesten sowie an die Gastronomie", erklärte das Statistikamt. Zudem stocke wegen der Afrikanischen Schweinepest der deutsche Export in Staaten außerhalb der Europäischen Union.