DOW JONES--Mit einem sehr schwachen Start in den Handelstag rechnen Händler am Freitag an Europas Börsen. Der Angriff Israels auf den Iran in der Nacht kam überraschend, da der US-Gesandte Steve Witkoff eine sechste Runde der Atomgespräche mit dem Iran in den kommenden Tagen im Oman angesetzt hatte. Die Börsen reagierten in der Nacht zwar schnell darauf, jedoch mit bislang geringer als erwarteten Minuszeichen. Die US-Futures rutschen um rund 1,5 Prozent ab, die DAX-Futures fallen rund 400 Punkte auf 23.350 Punkte.
Der DAX wird aktuell mit einem Minus von 1,8 Prozent indiziert. Der Euro-Stoxx-50 wird über 100 Punkte tiefer erwartet. "Der Umsatz zeigt auch noch keine Panikzeichen", sagt ein Händler. Im DAX-Future gingen bisher nur rund 2.800 Kontrakte um, was nicht besonders hoch sei angesichts der Nachrichtenlage.
Auch die Kursverluste in Asien zeigen keine Kurseinbrüche, was Stimmen im Handel überrascht. Denn der Ölpreis sprang in der Spitze um 11 Prozent nach oben, Börsen wie Japan gelten aber als sehr ölpreis-abhängig. In Korea und Japan geht es bisher aber nur bis zu 1,1 Prozent tiefer. Berichte über einen aktuell laufenden Gegenschlag Irans mit Drohnen belasten auch nicht zusätzlich.
Der Angriff gegen den Iran war nach bisherigen Berichten gegen dutzende Ziele und auch militärische Führungspersonen gerichtet. Dabei wurden der Chef der iranischen Revolutionsgarden und zahlreiche Wissenschaftler getötet. Der Angriff kam damit einen Tag nach der Ankündigung Irans, eine dritte Uran-Anreichungsanlage bauen zu wollen.
Umschichtung in Sichere-Hafen-Anlagen erwartet
Händler erwarten für Freitag daher das übliche Reaktionsmuster: "Rein in sichere Häfen wie Anleihen und Gold, raus aus riskanten Anlagen wie Aktien", so ein Händler. Die Futures auf deutsche Bundesanleihen legen am Morgen bereits zu. Dort stützt zudem, dass die mit Spannung erwartete Auktion 30-jähriger US-Bonds am Vorabend gut gelaufen ist.
Andere Themen treten derweil in den Hintergrund, so vor allem die Untiefen der US-Politik einen Tag vor der großen Militärparade zum Geburtstag von US-Präsident Trump oder der unbefriedigende Verlauf der Handelsgespräche. In Deutschland wird etwas auf die Revision der Verbraucherpreise für Mai geschaut, in Europa auf Handelsbilanz und Industrieproduktion. In den USA steht am Nachmittag die Verbraucherstimmung der Uni Michigan im Juni an.
Weiter Druck auf Fluglinien erwartet
Druck auf Reise- und vor allem Airline-Aktien erwarten Händler am Freitag wegen des stark gestiegenen Ölpreises. Aktuell gewinnen Brent und WTI bis zu 6,8 Prozent. Vor allem die Fluggesellschaften mit geringem Ölpreis-Hedging dürften weiter unter Druck geraten. Der Konflikt berge das Risiko, dass nicht nur die Ölversorgung unterbrochen werden könnte, sondern sich auch auf benachbarte Ölproduzenten ausdehne, sagt Priyanka Sachdeva von Phillip Nova.
Die soliden Verkehrzahlen von Fraport dürften der Aktie daher nichts nutzen. Sie wird mit der Branche schwach erwartet.
=== zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1514 -0,6% 1,1588 1,1572 +0,1% EUR/JPY 165,59 -0,5% 166,37 166,49 +3,2% EUR/CHF 0,9344 -0,5% 0,9391 0,9417 +0,0% EUR/GBP 0,8509 -0,0% 0,8510 0,8518 +0,0% USD/JPY 143,82 +0,2% 143,57 143,88 -12,8% GBP/USD 1,3531 -0,6% 1,3617 1,3585 +0,1% USD/CNY 7,1770 +0,1% 7,1670 7,1707 -0,0% USD/CNH 7,1887 +0,2% 7,1717 7,1751 -0,1% AUS/USD 0,6471 -0,9% 0,6530 0,6525 +0,0% Bitcoin/USD 104.487,55 -1,4% 105.996,50 107.719,20 +15114,8% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,87 68,95 +7,1% 4,92 -5,4% Brent/ICE 75,15 70,34 +6,8% 4,81 -6,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.419,17 3.386,14 +1,0% 33,03 +734,2% Silber 31,45 31,37 +0,3% 0,08 +3,6% Platin 1.115,79 1121,75 -0,5% -5,96 +220,9% Kupfer 4,81 4,84 -0,6% -0,03 +18,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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June 13, 2025 01:54 ET (05:54 GMT)