Hongkong (Reuters) - Die chinesische Regierung verspricht nach verheerenden Überschwemmungen mehr finanzielle Hilfen für die Landwirtschaft.

Der stellvertretende Ministerpräsident Liu Guozhong forderte den Agrarsektor am Dienstag zugleich auf, mehr zur Katastrophenvorbeugung und -minderung zu tun, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. So sollten Niederschläge besser überwacht werden, um ein effektives Frühwarnsystem zu ermöglichen. Auch sollten die Abwehr von Wasser- und Dürrekatastrophen in den großen Wasserschutzprojekten verbessert werden. Liu äußerte sich während einer Reise durch die Provinzen Liaoning und Jilin im Nordosten des Landes.

Acht Flüsse in den Provinzen Liaoning, Jilin und Heilongjiang sowie in den Regionen Innere Mongolei und Xinjiang und in anderen Gebieten meldeten am 13. August Hochwasser über der Warnstufe. Das berichtete der staatliche Sender CCTV unter Berufung auf das chinesische Ministerium für Wasserressourcen. Die extremen Regenfälle im Juli hatten weite Gebiete wie das Sichuan-Becken, den Gelben Fluss, den Huai-Fluss und Teile der nordchinesischen Tiefebene überschwemmt. An 33 Wetterstationen in den Provinzen Henan, Hunan und Shandong wurden neue Niederschlagsrekorde gemeldet.

Die heftigen Regenfälle und die daraus resultierenden Überschwemmungen führten Regierungsangaben zufolge dazu, dass sich die wirtschaftlichen Verluste durch Naturkatastrophen im Juli im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt haben. Dem Ministerium für Katastrophenschutz zufolge summierten sich die Verluste auf 76,9 Milliarden Yuan (9,8 Mrd. Euro) - die höchste Schadenssumme für einen Juli seit drei Jahren. 88 Prozent davon seien durch schwere Regenfälle und Überschwemmungen verursacht wurden.

Von den Naturkatastrophen in diesem Monat sind bislang fast 26,4 Millionen Menschen in ganz China betroffen, 328 von ihnen starben oder werden vermisst. Mehr als eine Million Menschen wurde umgesiedelt, 12.000 Häuser stürzten ein und 157.000 weitere wurden beschädigt. Etwa 2,42 Millionen Hektar Anbaufläche waren ebenfalls betroffen.

(Bericht von Farah Master, geschrieben von Rene Wagner; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)