NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street ist es nach den jüngsten Gewinnen am Montag weiter bergauf gegangen. Zu Beginn einer ereignisreichen Woche waren vor allem Technologietitel einmal mehr Trumpf bei den Anlegern. Insgesamt dominiert im Markt nach wie vor der Optimismus hinsichtlich einer Einigung der Republikaner und Demokraten auf ein weiteres Corona-Hilfspaket. Wegen des Bankenfeiertags "Columbus Day" war das Handelsgeschehen allerdings insgesamt eher ruhig.

Der Dow Jones Industrial baute in den ersten Handelsstunden seine Gewinne sukzessive aus und blieb nicht weit unter der Marke von 29 000 Punkten. Danach ebbte der Schwung etwas ab - zum Schluss notierte er 0,88 Prozent höher bei 28 837,52 Punkten. Bereits in der vergangenen Woche hatte der bekannteste amerikanische Aktienindex unter dem Strich um mehr als drei Prozent zugelegt - den Kursrückschlag vom Zwischenhoch Anfang September hat er inzwischen großteils wieder wettgemacht. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Montag letztlich um 1,64 Prozent auf 3534,22 Punkte hoch. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann sogar 3,09 Prozent auf 12 088,11 Zähler.

Technologietitel profitierten davon, dass die internationalen Verhandlungen über die Einführung einer Digitalsteuer wegen der Corona-Pandemie und politischer Meinungsverschiedenheiten langsamer vorankommen als geplant.

Apple führte mit einem Kursplus von fast sechseinhalb Prozent auf 124,40 US-Dollar die stattliche Gewinnerliste im Dow an - auch im Nasdaq 100 waren die Titel des Technologiekonzerns weit vorne zu finden. Hier half neben der allgemeinen Stärke der Branche die Vorfreude der Anleger auf die Präsentation neuer Produkte am Dienstag. Vor allem das neue iPhone 12 - das erste Apple-Smartphone, das für den superschnellen 5G-Datenfunk gerüstet sein soll - dürfte auf ein reges Interesse stoßen. Zudem hob das Analysehaus RBC das Kursziel für Apple von 111 auf 132 Dollar an und bekräftigte seine Kaufempfehlung.

Bei Amazon konnten sich die Anteilseigner über einen Kursgewinn von knapp fünf Prozent freuen. Einen Tag vor Amazons "Prime Day", der die Prime-Abonnenten des Online-Händlers 48 Stunden lang mit besonders günstigen Angeboten lockt, hofften die Anleger offenbar auf rege Geschäfte.

Beim Autobauer Ford sorgten positive Analystenaussagen zum neuen Führungspersonal und zum Ergebnispotenzial für einen Kurssprung von nahezu sechs Prozent. Seit Anfang Oktober lenkt der bisher für das operative Geschäft verantwortliche Jim Farley das Traditionsunternehmen als Nachfolger von Jim Hackett, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat.

Nach oben ging es auch für Aktien von Unternehmen, die noch in dieser Woche Geschäftszahlen vorlegen. So gewannen die Papiere der Banken Goldman Sachs, JPMorgan und Wells Fargo zwischen anderthalb und mehr als drei Prozent. Für Titel des Pharmakonzerns Johnson & Johnson stand ein Plus von gut einem halben Prozent zu Buche.

Derweil schlossen die Aktien des Biotech-Unternehmens Regeneron knapp in der Verlustzone. Für Ernüchterung hatten Aussagen von Unternehmenschef Leonard Schleifer gesorgt, denen zufolge ein Corona-Mittel von Regeneron noch weitere Tests benötigt, um seine Wirksamkeit zu belegen.

Der Euro bewegte sich wegen des Feiertags sowie mangels Konjunkturnachrichten nur wenig von der Stelle: Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1812 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1799 (Freitag: 1,1795) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8475 (0,8478) Euro gekostet. Am US-Anleihemarkt fand feiertagsbedingt kein Handel statt./gl/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---