MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Aktienmärkte in Osteuropa haben am Dienstag mehrheitlich mit Gewinnen geschlossen. Damit folgten sie den Aktienmärkten in Westeuropa. Nur die Prager Börse gab angesichts aktueller Wirtschaftswachstumsdaten leicht nach.

Die gute Börsenlaune vom Vortag habe sich an den meisten Handelsplätzen in Europa fortgesetzt, sagte ein Marktanalyst. Tags zuvor hatten überraschend starke Stimmungsdaten von Industrie-Unternehmen in China und den USA für Auftrieb gesorgt und die jüngst wieder aufgeflackerten Rezessionsängste verdrängt.

Der Moskauer RTS-Index rückte um 0,21 Prozent auf 1216,89 Punkte und baute damit sein 1,4-prozentiges Plus vom Wochenbeginn weiter aus.

In Warschau stieg der Wig-30 sogar um 1,36 Prozent auf 2723,24 Punkte. Der breiter gefasste Wig gewann 1,21 Prozent auf 61 071,19 Zähler. Die Einzelhandelskette CCC hatte mit starken Umsatzzahlen überrascht, was die Aktien um mehr als 14 Prozent in die Höhe schnellen ließen. Im März waren die Erlöse laut CCC im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 80 Prozent gestiegen. Die Anteilscheine des Unternehmens LPP, das ebenfalls in der Bekleidungsbranche tätig ist, stiegen im Schlepptau um 5,4 Prozent.

In Budapest gelang der Börse kurz vor Börsenschluss der Sprung in die Gewinnzone. Der ungarische Leitindex Bux stieg so letztlich um 0,37 Prozent auf 42 213,35 Zähler. Das Handelsvolumen belief sich auf 5,1 (Vortag: 8,1) Milliarden ungarische Forint. Die Schwergewichte im Bux legten überwiegend zu. Die größten Aufschläge verbuchten die Aktien des Pharmaunternehmens Richter Gedeon, die um 0,8 Prozent zulegten. Die Anteilscheine des Mineralölkonzerns Mol indes gaben um 0,3 Prozent nach.

In Prag gab der Leitindex PX indes um 0,31 Prozent auf 1081,41 Punkte. Das Handelsvolumen lag bei 0,55 (Vortag: 0,45) Milliarden tschechischen Kronen. Ein sich abschwächendes Wirtschaftswachstum drückte auf die Stimmung in Tschechien. Die Wirtschaft des Landes wuchs 2018 um 2,9 Prozent statt um 3,0 Prozent, wie vorläufige Daten von Anfang März hatten vermuten lassen. 2019 dürfte sich das Wachstum weiter abschwächen. Das Prager Finanzministerium geht in seiner jüngsten Prognose von plus 2,5 Prozent aus. Im Jahr 2017 war die Wirtschaft noch um starke 4,5 Prozent gewachsen.

Die schwächsten Titel innerhalb des tschechischen Leitindex waren die Anteilscheine des Spirituosenherstellers Stock, die um 2,4 Prozent nachgaben. Die Aktien des Medienunternehmens CETV sanken um 1,2 Prozent und die Scheine des Softwareentwicklers Avast um 1,7 Prozent./sto/APA/ck/he