MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Hohe Verluste haben zur Wochenmitte die wichtigsten osteuropäischen Börsen verbucht. Auch an den europäischen Leitbörsen gab es kräftige Abschläge. Sorgen um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie lasteten auf den Kursen. In den USA wurden am Nachmittag extrem schwache Wirtschaftsdaten veröffentlicht, die den Abwärtsdruck verstärkten.

Die Ölpreise gaben am Mittwoch erneut deutlich nach. Marktbeobachter verwiesen auf eine Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA), die einen massiven Einbruch der Nachfrage erwartet. Darüber hinaus ist der Preiskrieg führender Rohölländer aus Sicht von Experten noch nicht ausgestanden.

In Moskau erlebten die Anleger nicht zuletzt deshalb einen pechschwarzen Börsentag. Der RTSI brach um 7,62 Prozent ein auf 1046,88 Punkte. Aktien der für Russland besonders wichtigen Ölkonzerne erwischte es besonders schlimm.

An der Budapester Börse ging es für den ungarischen Leitindex Bux um 3,36 Prozent abwärts auf 32 710,55 Punkte. Die Papiere des Öl- und Gaskonzerns MOL sackten um 7,31 Prozent ab. Klar nach unten ging es auch für die Aktien der OTP Bank mit einem Minus von 5,62 Prozent. Die Aktien des Pharmakonzerns Gedeon Richter büßten 3,88 Prozent ein. Für die Anteile der MTelekom endete der Handelstag dagegen vergleichsweise glimpflich, sie tendierten unverändert.

In Prag verlor der tschechische Leitindex PX 2,86 Prozent auf 825,11 Punkte. Es gab nur zwei Kursgewinner: Die Aktien des Stromkonzerns CEZ mit plus 0,56 Prozent und die Titel des Software-Unternehmens Avast mit plus 0,37 Prozent. Dem standen deutliche Abschläge im Finanzbereich gegenüber. Die beiden in Prag zweitnotierten österreichischen Titel Erste Group rutschten um fast 9 Prozent ab und Vienna Insurance Group um mehr als 6 Prozent. Moneta verloren 5,57 Prozent und Komercni Banka 4,48 Prozent.

In Warschau fiel der Wig-30 um 3,31 Prozent auf 1858,95 Punkte. Der breiter gefasste WigG verlor 3,09 Prozent auf 44 666,91 Punkte. Die Papiere der Bank Millennium sanken um fast 6 Prozent. Das Finanzinstitut erwartet im ersten Quartal einen Gewinnrückgang. Dieser sei maßgeblich auf die Corona-Pandemie und die Zinssenkungen der polnischen Notenbank zurückzuführen, welche den Zinsüberschuss der Bank deutlich reduzieren würden, gab die Bank in einer Stellungnahme an./dkm/APA/ajx