MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - An Osteuropas wichtigsten Börsen ist es am Donnerstag nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed durch die Bank bergab gegangen. Damit konnten sie der positiven Tendenz an den westeuropäischen Leitbörsen sowie an der Wall Street nicht folgen.

Der Moskauer RTS-Index schloss 1,00 Prozent tiefer bei 1346,40 Punkten. In Warschau gab der Wig-30-Index um 1,51 Prozent auf 2562,45 Punkte nach. Der breiter gefasste Wig verlor 1,35 Prozent auf 58 863,73 Punkte.

Die Stimmung in der polnischen Wirtschaft hatte sich im Juli eingetrübt: Der Einkaufsmanagerindex fiel auf 47,4 Punkte von 48,4 Punkten im Monat davor, wie das Markit-Institut mitteilte. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, jedoch lediglich auf 48,0 Punkte.

Die polnische Tochtergesellschaft der Commerzbank, mBank, legte Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor. Der Nettogewinn stieg dabei von 293,3 Millionen Zloty im Vorjahresquartal auf 331,6 Millionen Zloty. Für die erste Hälfte des Geschäftsjahres ergab sich jedoch ein Gewinnrückgang von 705,9 auf 495,6 Millionen Zloty. Dennoch bestätigte das Management sein Ziel, im Gesamtjahr den Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr zu steigern. Die Aktien der mBank gingen mit minus 0,11 Prozent aus dem Handel.

Die Papiere des Branchenkollegen PKO Bank rutschten um 3,74 Prozent ab und die Titel des Bergbauriesen Jastrzebska Spolka verbilligten sich um 4,91 Prozent. Auf der Gewinnerseite verteuerten sich die Papiere von Grupa Lotos um 1,44 Prozent vor PKN Orlen, die um 0,66 Prozent anzogen.

An der Prager Börse fiel der tschechische Leitindex PX um 0,91 Prozent auf 1047,08 Punkte. Das Handelsvolumen lag bei 0,48 (Vortag: 0,67) Milliarden tschechischen Kronen.

Die tschechische Wirtschaft soll im laufenden Jahr um 2,6 Prozent und 2020 um 2,9 Prozent wachsen. Davon geht die tschechische Nationalbank (CNB) in ihrer jüngsten Prognose aus. Damit verbesserte die CNB leicht ihre frühere Vorhersage, in der sie mit 2,5 Prozent für 2019 beziehungsweise 2,8 Prozent für 2020 gerechnet hatte. 2018 lag das Wachstum des Landes bei 2,9 Prozent.

Bei den Einzelwerten im PX führten die Aktien des Senderbetreibers CETV die Kurstafel an: Sie stiegen um 2,07 Prozent. Dahinter folgten die Papiere des Spirituosenkonzerns Stock (plus 0,78 Prozent) und die Prager Notierung der Vienna Insurance Group (plus 0,51 Prozent).

Zu den größeren Verlierern zählten die in Prag gelisteten Aktien des Mobilfunkers O2 (minus 1,14 Prozent), der Erste Group (minus 1,21 Prozent) und der Komercni Banka (minus 2,57 Prozent).

In Budapest sank der ungarische Leitindex Bux um 0,72 Prozent auf 40 474,27 Punkte.

Wie der ungarische Verband für Logistik, Einkauf und Lagerhaltung Halpim mitteilte, fiel der saisonbereinigte Einkaufsmanagerindex (PMI) im Juli auf 51,3 Punkte von 54,1 Einheiten im Monat davor.

Die Schwergewichte im Bux zeigten keine einheitliche Tendenz. Während die Papiere des Mineralölkonzerns Mol (plus 0,13 Prozent) und der MTelekom (plus 0,35 Prozent) positiv schlossen, wiesen die Titel der Bank OTP und die Budapester Notierung von Gedeon Richter Verluste von 0,48 und 1,79 Prozent aus./rai/APA/gl/jsl