St. Gallen (awp) - Der Schweizer Sportdaten-Anbieter Sportradar macht vorwärts mit seinem geplanten Börsengang an die US-Technologiebörse Nasdaq. Man wolle 19 Millionen Aktien der Klasse A in einer Privatplatzierung veräussern, teilte das St. Galler Unternehmen in seinem in der Nacht auf Mittwoch veröffentlichtem Kotierungsgesuch an die US-Börsenaufsicht SEC mit.

Zudem habe einer der bestehenden Aktionäre den Konsortialführern eine 30-tägige Option zum Kauf von bis zu 2,85 Millionen zusätzlichen Aktien eingeräumt. Die Preisspanne betrage 25 bis 28 Dollar je Aktie, hiess es weiter. Beim mittleren Preis von 26,50 Dollar rechne man aus diesen Privatplatzierungen mit Einnahmen von 623,9 Millionen Dollar, erklärte Sportradar. Zuerst hatte die Wirtschaftszeitung "Finanz und Wirtschaft" über die Platzierungen berichtet.

Nach diesem Angebot bestehe das Aktienkapital von Sportradar aus 205'272'551 Aktien der Klasse A und 903'671'462 Aktien der Klasse B, die ein zehnmal höheres Stimmrecht haben als die A-Aktien. Die B-Aktien sind alle im Besitz von Firmengründer Carsten Koerl, der damit 81,8 Prozent der Stimmrechte hält.

Keine Dividende

Sportradar erklärte weiter, man habe bisher keine Dividende bezahlt und werde das auch in absehbarer Zukunft nicht tun.

Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen den Umsatz auf 404,9 Millionen Euro gesteigert von 380,4 Millionen Euro im Jahre 2019. Der Reingewinn kletterte auf 14,8 Millionen Euro nach 11,7 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist Sportradar kräftig weitergewachsen. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr auf 272,1 Millionen Euro von 191,6 Millionen im Vorjahressemester. Der Reingewinn sank allerdings auf 17,7 Millionen von 20,2 Millionen Euro.

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