Gleichzeitig hat sich das Wachstum der deutschen Exporte nach China deutlich abgeschwächt, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seiner Studie und zitiert Ökonomen, die auf einen Trend zu mehr lokaler Produktion auf dem chinesischen Markt hinweisen.

"Die deutsche Wirtschaft ist viel stärker von China abhängig als umgekehrt", sagte Jürgen Matthes, der die Studie verfasst hat.

Er warnte, dass diese Abhängigkeit ein politisches Problem darstelle, da Pekings Haltung zum Ukraine-Krieg und seine militärische Haltung gegenüber Taiwan das deutsche Geschäft mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auf den Prüfstand stelle.

"Doch trotz dieser Gefahren und Probleme haben sich die wirtschaftlichen Verflechtungen mit China in der ersten Hälfte des Jahres 2022 in rasantem Tempo in die falsche Richtung entwickelt", sagte der Ökonom.

Der Studie zufolge beliefen sich die deutschen Investitionen in China zwischen Januar und Juni auf rund 10 Milliarden Euro (10,09 Milliarden Dollar) und übertrafen damit den bisherigen Halbjahreshöchstwert seit der Jahrtausendwende von 6,2 Milliarden Euro bei weitem.

"Der chinesische Absatzmarkt und die dort kurzfristig winkenden Gewinne scheinen einfach zu attraktiv", sagte Matthes.

(1 Dollar = 0,9916 Euro)