Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten.

Während sich an den südkoreanischen Märkten zumindest vorerst eine gewisse Ruhe einstellt, werden die asiatischen Märkte am Donnerstag positiv eröffnen. Ermutigt werden die Anleger auch durch ein weiteres Rekordhoch an der Wall Street und den Rückgang der US-Anleiherenditen auf den niedrigsten Stand seit einem Monat.

Die optimistischen Äußerungen des Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, vom Mittwoch - die US-Wirtschaft sei in "bemerkenswert" guter Verfassung und er habe ein "sehr gutes Gefühl", was den Stand der US-Geldpolitik angeht - werden die Stimmung der Anleger und ihre Risikobereitschaft ebenfalls unterstützen.

Der S&P 500 stieg am Mittwoch den vierten Tag und erreichte sein 55. Rekordhoch in diesem Jahr. In den letzten 12 Börsensitzungen ist er nur einmal gefallen. Der Nasdaq verzeichnete zum zweiten Mal in dieser Woche einen Zuwachs von 1%.

Die Renditen von US-Anleihen gingen über die gesamte Kurve hinweg zurück, vor allem am kurzen Ende, wo die zweijährige Rendite auf 4,12% fiel. Das ist der niedrigste Stand seit den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November, was darauf hindeutet, dass diese besondere Phase des sogenannten "Trump-Trade" verpufft ist.

Der Rückgang der Renditen, der zum Teil durch überraschend schwache Daten aus dem US-Dienstleistungssektor ausgelöst wurde, wurde von einem schwächeren Dollar begleitet, was den asiatischen und den Schwellenmärkten eine doppelte Erleichterung bescherte.

Die Anleger werden sich auch über die offensichtliche finanzielle Stabilität in Südkorea freuen, auch wenn die politische Lage weiterhin äußerst angespannt und unbeständig ist.

Der Won hat die Verluste, die ihn am Mittwoch auf ein Zweijahrestief gedrückt hatten, größtenteils wieder aufgeholt, und auch die kurzfristige implizite Volatilität des Won hat sich verringert. Andererseits deuten die Kospi-Futures immer noch auf einen Rückgang von mehr als 1% für die lokalen Aktien bei der Eröffnung am Donnerstag hin.

Unterdessen deuten auch die Marktsignale aus China auf eine relative Ruhe am Devisenmarkt, aber Schwäche bei den Aktien hin. Der Yuan erholte sich von einem 13-Monats-Tief und verzeichnete am Onshore-Kassamarkt den stärksten Anstieg seit einem Monat, während schwache Daten aus dem Dienstleistungssektor und Handelsspannungen mit den USA die Aktien wieder ins Minus drückten.

Der australische Dollar bleibt auf dem Rückfuß, nachdem die BIP-Daten am Mittwoch gezeigt haben, dass die australische Wirtschaft im dritten Quartal langsamer gewachsen ist als erwartet. Dennoch ist die erste Zinssenkung der Zentralbank erst im April vollständig eingepreist, wie der Markt für Zinsswaps zeigt.

Am Donnerstag stehen in Asien die Veröffentlichung revidierter BIP-Daten aus Südkorea, Inflationszahlen aus Taiwan und den Philippinen, Einzelhandelsumsätze aus Singapur und der australische Handel auf dem Programm.

Angesichts der politischen Ungewissheit in Seoul ist es erwähnenswert, dass die viertgrößte Volkswirtschaft Asiens ersten Schätzungen zufolge nur knapp eine seltene Rezession vermieden hat, indem sie im zweiten Quartal um 0,2% schrumpfte und im dritten Quartal wieder um 0,1% zulegte.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Donnerstag eine neue Richtung geben könnten:

- Reaktion auf die politischen Entwicklungen in Südkorea

- Auswirkungen des Zusammenbruchs der französischen Regierung

- Inflation in Taiwan und auf den Philippinen (November)