TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (awp international) - An Asiens wichtigsten Aktienmärkten ist es am Donnerstag mehrheitlich weiter aufwärts gegangen. Sie profitierten von der Stabilisierung der Wall Street im späten Vortageshandel und weiter steigenden US-Futures.

Allerdings blieben die Gewinne überschaubar. Vor den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag machte sich eine gewisse Zurückhaltung bemerkbar. "Waren die Aktienkurse am Dienstag noch von der Hoffnung auf weniger aggressive Zinsanhebungen durch die US-Notenbank getrieben worden, kamen daran gestern wieder Zweifel auf", hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg. "Die Veröffentlichung des ADP-Reports zeichnete jedenfalls erneut das Bild eines robusten US-Arbeitsmarktes." Damit würden sich Hoffnungen auf einen weniger straffen Kurs der US-Währungshüter weiter verflüchtigen.

Das Vorgehen der US-Notenbank bleibt nach Ansicht von Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank der Dreh- und Angelpunkt für die asiatischen Märkte. Zwar seien die meisten Risiken inzwischen eingepreist. "Voraussetzung für eine nachhaltige Umkehr der Kapitalströme dürften allerdings ein abnehmender Druck auf die Fed und ein weniger starker US-Dollar sein - beispielsweise durch einen sich weiter entspannenden US-Arbeitsmarkt und eine abnehmende Inflationsdynamik", so Stephan.

Hinzu komme die Entwicklung in China. "Ein Fortschreiten der wirtschaftlichen Erholung Chinas wäre ebenfalls entscheidend, um das Anlegervertrauen in die Region dauerhaft zu stärken", fügte Stephan hinzu. Dann wäre die Anlageregion wieder attraktiv. "Bei einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,7 könnten asiatische Aktien Anlegern mittelfristig interessante Kurspotenziale bieten", stellt der Anlagestratege fest.

Der japanische Nikkei-225 legte um weitere 0,7 Prozent auf 27 311,30 Punkte zu. Auch in Indien, Südkorea und Taiwan ging es nach oben. Dagegen trat die australische Börse nach dem deutlichen Plus am Vortag auf der Stelle. Der australische S&P ASX 200 verharrte bei 6817,52 Punkten. Der Hang Seng der Sonderverwaltungszone Hongkong gab dagegen zuletzt um 0,42 Prozent auf 18 012,85 Punkte nach. An den chinesischen Festlandbörsen ruhte das Geschäft feiertagsbedingt weiter./mf/men