TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (awp international) - Die Ausbreitung einer neuen, möglicherweise sehr gefährlichen Variante des Coronavirus im südlichen Afrika hat Asiens Börsen am Freitag deutlich unter Druck gesetzt. Auch die Ölpreise gerieten ins Taumeln. Gesucht waren dagegen als "sichere Häfen" geltende Anlagen wie Anleihen, der japanische Yen und der US-Dollar.

Fachleute befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend ist, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Die Nachrichtenagentur PA zitierte einen Experten der britischen Behörde für Sicherheit im Gesundheitswesen mit der Einschätzung, bei B.1.1.529 handele es sich um "die schlimmste Variante", die bisher gesehen wurde. Bislang gebe es nur bestätigte Fälle in Südafrika, Botsuana und Hongkong.

Dementsprechend fielen die Verluste an der Hongkonger Börse besonders deutlich aus: Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone sackte am Freitag zuletzt um 2,64 Prozent auf 24 087,87 Punkte ab. Aber auch der japanische Leitindex Nikkei 225 litt mit einem Minus von 2,53 Prozent auf 28 751,62 Zähler sichtbar unter der neuen Corona-Hiobsbotschaft. Ihn belastete auch die Yen-Aufwertung, die japanische Produkte für ausländische Käufer tendenziell verteuert.

Der australische S&P/ASX 200 schloss 1,7 Prozent tiefer bei 7279 Punkten. Besser hielt sich der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland, der lediglich um 0,74 Prozent auf 4860,13 Punkte nachgab./gl/mis