TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (awp international) - Die wichtigsten Aktienmärkte in Fernost - Japan und Festland-China - waren am Montag feiertagsbedingt geschlossen. Die Hongkonger Börse hingegen erlebte wegen der sich zuspitzende Krise des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande einen massiven Ausverkauf. Der Hang-Seng-Index fiel im Verlauf auf den tiefsten Stand seit Oktober 2020 und notierte im späten Handel zuletzt 3,4 Prozent tiefer bei 24 075 Punkten.

Nach der anhaltenden Talfahrt in den vergangenen Tagen und Wochen brach die Evergrande-Aktie um weitere 13 Prozent ein und baute damit das Minus im laufenden Jahr auf über 80 Prozent aus. Die Papiere anderer chinesischer Immobilien- und Finanztitel wurden davon in Mitleidenschaft gezogen. Evergrande hat Schulden von umgerechnet mehr als 300 Milliarden US-Dollar (256 Mrd Euro) angehäuft. Experten sehen einen Zahlungsausfall als immer wahrscheinlicher an. In dieser Woche sind mehrere Zinszahlungen fällig.

Über das Wochenende bot der angeschlagene chinesische Immobilienriese Anlegern an, sie mit Immobilien zu entschädigen. Das Angebot richtet sich demnach an Käufer von Vermögensverwaltungsprodukten des Unternehmens. Auch räumte Evergrande ein Fehlverhalten mehrerer hochrangiger Manager ein. Sechs Führungskräfte haben demnach mehrere Anlageprodukte des Unternehmens illegalerweise im Voraus eingelöst./edh/men