TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (awp international) - An Asiens wichtigsten Börsen überwiegen am Montag deutliche Verluste. Die zunehmenden Auswirkungen der grassierenden Coronavirus-Variante Omikron insbesondere in Europa stimmten die Anleger vorsichtig.

In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei225 mit einem Minus von 2,13 Prozent bei 27 937,81 Punkten.

Der CSI 300 , der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland umfasst, verlor 1,50 Prozent auf 4880,42 Punkte. Dass die chinesischen Banken ihre kurzfristigen Kreditzinsen senken und der global zweitgrössten Volkswirtschaft damit etwas Rückenwind verschaffen, half dem Index kaum. In Hongkong drückten zudem die jüngsten politischen Entwicklungen und Nachrichten zum angeschlagenen Immobilienkonzern Kaisa auf die Stimmung: Für den Hang-Seng-Index ging es um 1,83 Prozent auf 22766,88 Punkte bergab.

Wie die chinesische Notenbank mitteilte, sinkt der einjährige Kreditzins der Banken um 0,05 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Es ist die erste Reduzierung seit Frühjahr 2020. Der Satz für fünfjährige Ausleihungen blieb dagegen bei 4,65 Prozent, während einige Anleger laut Marktbeobachtern auch hier auf eine Senkung gehofft hatten.

Derweil nahmen an der ersten Parlamentswahl seit der faktischen Ausschaltung der Demokratiebewegung in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong weniger Menschen denn je teil: Die Wahlbeteiligung bei dem umstrittenen Votum am Sonntag fiel auf 30,2 Prozent, nachdem vor fünf Jahren noch 58,3 Prozent abgestimmt hatten. Wegen der mangelnden freien Wahlmöglichkeiten hatten viele Hongkonger die Abstimmung nach dem neuen Wahlsystem boykottiert.

Kaisa holt sich für die Rettung aus seiner schwierigen Lage externe Berater an Bord. Das Unternehmen Houlihan Lokey werde die Liquidität bewerten und alle möglichen Lösungen untersuchen, teilte Kaisa mit. Zudem werde Sidley Austin als Rechtsberater fungieren. Nach eigenen Angaben hat Kaisa mit Vertretern der Inhaber seiner Anleihen über einen umfassenden Umschuldungsplan gesprochen. Noch sei keine Aufforderung zu einer Beschleunigung der Rückzahlungen eingegangen. Der Kurs der Kaisa-Aktien sackte in Hongkong nach fast zwei Wochen Handelsstopp um gut 13 Prozent ab. Seit Jahresbeginn haben die Papiere etwa drei Viertel ihres Werts eingebüsst.

Der australische Leitindex S&P/ASX 200 hielt sich am Montag indes erneut besser als die anderen Indizes: Er schloss lediglich 0,16 Prozent schwächer bei 7792,20 Punkten./gl/jha/