TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (awp international) - Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben die Woche versöhnlich beschlossen. Nach dem nervösen Auf und Ab der Vortag legten sie am Freitag deutlich zu. Auf Wochensicht bleiben die Aktienmärkte in Fernost allerdings im Abwärtstrend und notieren etwas leichter als vor sieben Tagen.

Die Stabilisierung der Wall Street im Handelsverlauf am Donnerstag signalisierte abnehmenden Verkaufsdruck. Zur Beruhigung der Märkte trugen neue Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell zum Zinserhöhungskurs bei, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank betonten. Er habe damit die Sorgen über einen grossen Zinsschritt von 75 Basispunkten gedämpft. Der japanische Leitindex Nikkei 225 legte um 2,64 Prozent auf 26 467,65 Punkte zu. Am australischen Aktienmarkt ging es ebenfalls deutlich nach oben. Der S&P/ASX 200 zog um 1,93 Prozent auf 7075,10 Punkte an.

In China begrenzten dagegen die Lockdown-Massnahmen in Shanghai weiterhin die Kursentwicklung, wobei es allerdings erstmals einen Zeitplan für das Ende der Lockdown-Massnahmen gab. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland legte um 0,54 Prozent auf 3980,26 Punkte zu. Der Hang Seng der Sonderverwaltungszone Hongkong stieg zuletzt um 2,16 Prozent auf 19 799,56 Punkte.

Etwas verhaltener gestaltete sich die Erholung an der indischen Börse. Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda verwies auf den Inflationsdruck, der sich in den jüngsten Preisdaten widerspiegele. "Die indische Zentralbank (RBI) könnte eine weitere Zinserhöhung auf ihrer Sitzung im Juni statt im August in Erwägung ziehen." Gleiches gilt für Indonesien, wo die Börse nur leichte Gewinne verzeichnete. Angesichts der Inflationsentwicklung "dürften Indonesiens Währungshüter gute Gründe haben, die erwartete geldpolitische Straffung zu forcieren", merkte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank an./mf/eas