PARIS/LONDON (awp international) - Nach der Börsenrally vom Freitag haben Europas Aktienmärkte am Montag einen kleinen Teil ihrer Gewinne wieder abgegeben. Die Hoffnungen der Anleger auf den Einigungswillen der USA und Chinas im Handelsstreit seien aber nach wie vor hoch, hiess es an den Märkten. Laut den Experten der Helaba etwa setzt sich aktuell wohl die Ansicht durch, dass die bereits sichtbar werdenden wirtschaftlichen Bremsspuren dazu beitragen sollten. Aktuellstes Beispiel sind die schwachen Wirtschaftsdaten aus China, wo die Wirtschaft 2018 so langsam wuchs wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr.

Auch der Brexit bleibt im Fokus. Grossbritanniens Premierministerin Theresa May will am Montag ihren "Plan B" für das vom Parlament abgelehnte Abkommen mit der EU vorlegen. Impulse aus den USA wird es derweil nicht geben, denn die Wall Street bleibt wegen eines Feiertages geschlossen.

Am späteren Vormittag sank der EuroStoxx 50 um 0,43 Prozent auf 3121,40 Punkte. Allerdings hatte der Leitindex der Eurozone in der vergangenen Woche um etwas mehr als 2 Prozent zugelegt und damit seine dritte Börsenwoche im neuen Jahr mit Gewinnen beendet. Der Pariser Cac 40 verlor am Montag 0,18 Prozent auf 4867,08 Punkte. Der britische FTSE 100 legte indes leicht um 0,12 Prozent auf 6977,00 Zähler zu.

Der Blick auf die einzelnen Branchen zeigte die Hauptschwäche im Telekomsektor . Dieser gab um 1,2 Prozent und damit am stärksten nach, während sich der Sektor Transport, Reise und Freizeit mit plus 0,3 Prozent am besten hielt.

Unter den einzelnen Aktien zählten die von Danone zu den Favoriten. Sie eroberten nach einer Studie der US-Investmentbank Merrill Lynch mit plus 1,2 Prozent die Spitze im Leitindex der Eurozone. Diese nahm die Papiere des französischen Herstellers von Molkereiprodukten wieder mit "Buy" in die Bewertung auf und setzte sie zudem auf die "Europe 1"-Liste für Top-Werte. Im neuen Jahr dürften die Fortschritte des Aufbaus eines neuen und im Vergleich zu den Wettbewerbern widerstandsfähigeren Modells für künftiges Ergebniswachstum zutage treten, hiess es.

Die Anteile der in Amsterdam notierten Fluggesellschaft Air France-KLM legten um 4,6 Prozent zu. Das irische Analysehaus Davy empfiehlt sie nun zum Kauf.

Just Eat sacken zeitweise deutlich ab, erholten sich zuletzt aber mit minus 0,7 Prozent wieder etwas. Die vorgelegten vorläufigen Quartalszahlen fielen Experten zufolge leicht besser als erwartet aus. Allerdings überraschte der Weggang des Vorstandschefs. Peter Plumb nahm für Investoren und Analysten unerwartet nach erst seit 16 Monaten als CEO seinen Hut. Chief Customer Officer (CCO) Peter Duffy wird das Amt vorübergehend übernehmen./ck/fba