PARIS/LONDON (awp international) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich am Freitag im Handelsverlauf freundlich präsentiert. Positive Impulse kamen aus China. Dort hatte sich die Stimmungslage in der Industrie im Oktober überraschend verbessert. Händler sprachen ansonsten von einer Konsolidierungswoche nach den zuletzt deutlichen Gewinnen der europäischen Börsen.

Der EuroStoxx 50 notierte am späten Vormittag 0,22 Prozent höher bei 3612,27 Punkten. Damit deutet sich für den Leitindex der Eurozone ein Wochenminus von rund 0,3 Prozent an. Am Donnerstag hatte der EuroStoxx gut 0,4 Prozent verloren und den Monat Oktober mit einem Plus von rund 1 Prozent abgeschlossen.

Der französische Cac 40 gewann am Freitag zuletzt 0,31 Prozent auf 5747,79 Punkte. Der britische FTSE 100 legte um 0,32 Prozent auf 7271,39 Zähler zu.

Aus Branchensicht waren wie schon am Vortag Autowerte am meisten gefragt. Händlern zufolge wirkte noch die geplante Fusion von Fiat Chrysler und PSA nach. Die Aktien von PSA erholten sich um 3,5 Prozent vom 13-prozentigen Kurseinbruch am Vortag. Die Fiat-Chrysler-Papiere knüpften mit einem Anstieg um 1,3 Prozent an den 8-prozentigen Vortagesgewinn an. Durch den Zusammenschluss soll der weltweit viertgrösste Autohersteller entstehen. Der Deal wird am Markt als weitaus günstiger für die FCA-Aktionäre als für jene von PSA angesehen.

Stahlaktien profitierten von überraschend guten Quartalszahlen des Konzerns US Steel sowie vom starken chinesischen Caixin-Einkaufsmanagerindex für die Industrie. So stiegen die Papiere von ArcelorMittal um 1,7 Prozent und jene von Voestalpine um 1,0 Prozent.

Die Aktien von Novo Nordisk verteuerten sich um 2,0 Prozent. Der Insulin-Hersteller wuchs in den ersten neun Monaten dank neuer Diabetes-Mittel kräftig. Angetrieben wurde das Wachstum vom neuen Diabetesmittel Ozempic, dessen Erlöse sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verachtfachten. JPMorgan-Analyst Richard Vosser sprach von einem soliden Zahlenwerk.

Für die Danske Bank läuft es dagegen noch schlechter als befürchtet. Am Freitag strich das Management zum zweiten Mal seit Juli seine Gewinnprognose für das laufende Jahr zusammen. Die Danske Bank steht im Zentrum eines der grössten Geldwäscheskandale in Europa mit einem Volumen von rund 200 Milliarden Euro. Ihr drohen Strafen von mehreren Milliarden US-Dollar. Die Aktien büssten am Freitag 3,0 Prozent ein und im laufenden Jahr bereits mehr als 25 Prozent./edh/jha/