LONDON/PARIS (awp international) - Europas wichtigste Börsen sind am Montag unspektakulär in die letzte Woche des Jahres gestartet. Impulse für eine klare Richtung fehlten mangels marktbewegender Konjunktur- und Unternehmensnachrichten. Zudem fand in London kein Handel statt.

Gegen Mittag notierte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 0,21 Prozent im Plus bei 4263,95 Punkten. Der französische Cac 40 stieg um 0,12 Prozent auf 7095,33 Punkte. An Heiligabend hatten die Indizes der vorangegangenen Erholungsrally noch etwas Tribut gezollt. Mit Kursgewinnen von 20 beziehungsweise knapp 28 Prozent zeichnet sich für beide indes ein starkes Börsenjahr ab.

Der britische FTSE 100 hat seit Jahresbeginn, als der Brexit mit dem britischen Austritt aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion vollzogen worden war, um 14 Prozent zugelegt.

Im europäischen Branchenvergleich dominierten am Montag die Gewinner. Ganz vorne lagen Aktien aus dem Medizinsektor: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 stieg um 0.8 Prozent und markierte den höchsten Stand seit Anfang November.

Vergleichsweise gut hielt sich auch der Index der Reise- und Freizeitunternehmen mit einem Anstieg um 0,4 Prozent. Seit Jahresbeginn hat er allerdings wegen der Corona-Sorgen nur ein Plus von 2,8 Prozent geschafft hat - damit ist er klares Schlusslicht unter den 19 Stoxx-Branchenindizes.

Dagegen gab der im Jahresvergleich ebenfalls schwache Index der Einzelhandelsunternehmen am Montag minimal nach. Stellvertretend für die schlechte Branchenstimmung steht die aktuelle Einschätzung des Handelsverbands Deutschland (HDE), dass die Ausbreitung der besonders ansteckenden Corona-Variante Omikron dem Einzelhandel in den deutschen Innenstädten noch einmal einen Schlag versetzen wird.

Die Aktien von Nel ASA verteuerten sich um mehr als vier Prozent, nachdem der Wasserstoffspezialist von zwei millionenschweren Aufträgen berichtet hatte. Für den bisherigen Jahresverlauf steht indes fast eine Werthalbierung zu Buche.

Beim Biotech-Unternehmen Valneva konnten sich die Anleger über ein Plus von ebenfalls über vier Prozent freuen - seit Jahresbeginn hat sich der Aktienkurs mehr als verdreifacht. Die Franzosen profitieren weiter von der Hoffnung auf eine baldige Zulassung ihres Corona-Impfstoffs - er beruht anders als die mRNA-Ansätze der bekannteren Konkurrenten Biontech und Moderna auf einem inaktiven Virus (Totimpfstoff) und gilt so als Alternative für Impfskeptiker./gl/mis