PARIS/LONDON (awp international) - Die europäischen Börsen haben sich am Dienstagvormittag etwas von den deutlichen Abgaben zu Wochenbeginn erholt. Allerdings blieb es zunächst nur bei Stabilisierungsansätzen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte am späten Vormittag um 0,64 Prozent auf 3953,94 Zähler zu.

Auch an den Länderbörsen fiel die Erholung moderat aus. Der französische Cac 40 kletterte um 0,84 Prozent auf 6349,13 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ("Footsie") ging es um 0,68 Prozent auf 6891,03 Zähler nach oben.

Die verhaltene Erholung nach dem Rückschlag am Montag zeigte die anhaltende Verunsicherung. "Aufgrund möglicher Verzögerungen bei den Lockerungen der Pandemie-Restriktionen bezweifelten die Investoren, dass sich das Tempo der Wirtschaftserholung in den kommenden Monaten fortsetzen wird", hiess es von der Landesbank Baden-Württemberg. Es mehrten "sich Zweifel an einer nachhaltigen Konjunkturerholung in den USA und Europa", fügte Andreas Lipkow von Comdirect hinzu. Immerhin kann der Marktexperte der angeschlagenen Marktverfassung auch positive Seiten abgewinnen: "Von Euphorie kann an den Aktienmärkten keine Rede mehr sein, was für den weiteren Jahresverlauf auch nicht schlecht ist."

In den Einzelsektoren sorgten Quartalszahlen für Akzente. So stützten die Quartalszahlen der UBS den europäischen Bankensektors. Goldman Sachs lobte die starke Bilanz. Die Schweizer Bank habe die Erwartungen um fast ein Drittel übertroffen, schrieb Analyst Jernej Omahen. Aktien von UBS kletterten um rund vier Prozent.

Überzeugend fielen auch die Zahlen von Alstom aus. Das Volumen der Bestellungen stieg in den drei Monaten bis Ende Juni vor allem dank einiger grosser Aufträge um 106 Prozent auf etwas mehr als 6,4 Milliarden Euro. Damit übertraf der französische Konzern die Erwartungen der Analysten. Die Aktie gewann 3,4 Prozent.

Weniger gut kamen die Zahlen des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers Volvo an. Nach dem Corona-Einbruch im Vorjahreszeitraum stiegen die Bestellungen deutlich. Allerdings verhinderte der Mangel an Computerchips, der die Branche seit Monaten im Griff hat, ein noch besseres Abschneiden, auch da die Produktion teilweise ausfiel. Die Aktie gab deutlich nach./mf/mis