LONDON/PARIS (awp international) - An Europas wichtigsten europäischen Börsen haben die Kurse sich am Mittwoch nur wenig verändert. Nach den vorherigen Gewinnen konnten die Indizes ihre Aufwärtsbewegung so kurz vor dem Jahreswechsel nicht mehr mit viel Schwung fortzusetzen.

Am Vormittag verlor der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 0,22 Prozent auf 4302,25 Punkte. Etwas besser schlugen sich die grossen Länderbörsen. Der französische Cac 40 stieg um 0,1 Prozent auf 7185,47 Punkte. Der britische FTSE 100 lotete nach der Feiertagspause sein Nachholpotenzial aus und kletterte um 1,01 Prozent auf 7446,27 Punkte.

"Die sehr dünne Nachrichtenlage und das bevorstehende Jahresende locken keine neuen Investoren mehr in die Aktienmärkte", begründete Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect die Entwicklung. Trotz der verhaltenen Tendenz äusserten sich Strategen aber optimistisch zu den weiteren Aussichten.

"Die Weihnachtsrallye bestätigt die Zuversicht der hoch liquiden Anleger für das neue Jahr", merkte Lutz Wockel, Leiter Portfoliomanagement bei Warburg an. Analyst Jochen Stanzl von CMC Marktes knüpft ebenfalls Hoffnungen an das Börsenjahr 2022: "Anleger schauen gedanklich bereits durch die Pandemie hindurch und hoffen auf eine Fortsetzung der konjunkturellen Stärke im kommenden Jahr."

An der Spitzen der Sektoren lagen die Medienwerte. Das Schwergewicht Relx setzte seinen Höhenflug der vergangenen Monate fort und trieb damit den Index. Unter den Einzelwerten stachen Kering mit Gewinnen hervor. Die Aktie des Luxusgüterherstellers setzte damit ihre langfristigen Aufwärtstrend fort.

Am Ende lagen dagegen die Technologiewerte, die im Sog der vergleichsweise schwachen Nasdaq nachgaben. An der Wall Street hatte am Vortag ein Wechsel aus Technologie- in Substanz-Werte stattgefunden. Der starken Entwicklung des Sektors in diesem Jahr tut dies aber keinen Abbruch. Dank des Höhenflugs der dominierende Aktie von ASML liegt der Subindex über 30 Prozent im Plus und lässt den Stoxx Europe 600 damit klar hinter sich.

Autowerte schwächelten ebenfalls. "Auch 2022 wird der Chip-Mangel noch nicht ausgestanden sein, wenngleich einige Unternehmen bereits leichte Entwarnung signalisierten", meinte Analyst Frank Schwope von der Nord/LB. "Beunruhigen dürfte darüber hinaus die Frage nach dem nächsten Teile-Engpass der Auto-Industrie. Und dafür gibt es mit Blick auf das Hochfahren der Elektromobilität und das Auslaufen des Verbrennungsmotors einen klaren Kandidaten: Die Batterie."/mf/jha/