PARIS/LONDON (awp international) - Die europäischen Börsen haben am ersten Handelstag des neuen Jahres eine positive Duftmarke für 2020 gesetzt. Mit deutlichen Gewinnen knüpften die hiesigen Märkte am Donnerstag an ihre Stärke aus dem Vorjahr an. Während die Unterzeichnung eines ersten ersten Abkommens im US-chinesischen Handelsstreit näher rückt, galt eine weitere geldpolitische Lockerung in China weltweit als Stimmungstreiber.

Der EuroStoxx 50 kletterte um 1,28 Prozent auf 3793,24 Punkte. In der Spitze war er erstmals seit April 2015 wieder knapp über die Marke von 3800 Punkten gestiegen. In Paris stieg der Cac 40 um 1,06 Prozent auf 6041,50 Punkte. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,82 Prozent auf 7604,30 Punkte vor.

Anleger begrüssten nicht nur in Europa, sondern auch in Asien und Amerika die Entscheidung der chinesischen Zentralbank (PBOC), die Reserveanforderungen für Banken weiter zu senken. "Damit signalisierte sie eine Bereitschaft zu weiteren Lockerungen und Stützung der Konjunktur", schrieb Marktanalyst David Iusow von IG Markets in einem Kommentar.

Im Handelsstreit zwischen den USA und China ist mittlerweile ein Datum für der mutmassliche Unterzeichnung eines ersten Abkommens bekannt: US-Präsident Donald Trump hatte an Silvester erstmals den 15. Januar als Termin genannt. Er lobte die Einigung der ersten Phase als "sehr grosses und umfassendes" Abkommen.

Die europäische Sektortabelle kam zum Jahresauftakt am Donnerstag gänzlich ohne Verlierer aus. Zyklische Sektoren waren besonders gefragt, allen voran Banken- und Technologiewerte. Im EuroStoxx setzten sich aus letzterer Branche Nokia mit einem Kurssprung um 4,8 Prozent an die Spitze - mit den Banken Santander, ING und BBVA im Schlepptau.

Gefragt waren ausserdem die 2,3 Prozent festeren Airbus -Aktien. Hier wurde auf Medienberichte verwiesen, wonach die Auslieferungen im vergangenen Jahr die eigenen Zielsetzungen übertroffen haben.

Im Mittelfeld tauchten allgemein die Ölwerte auf, unter ihnen gab es mit Tullow Oil jedoch einen negativen Ausreisser. Hier rauschten die Aktien in London um fast 7 Prozent bergab, weil das britische Unternehmen von enttäuschend verlaufenen Bohrungen in einem Ölfeld berichtete.

Ansonsten gehörten Vestas zu den europaweit wenigen Verlierern. Die Aktien des dänischen Windanlagenbauers gaben in Kopenhagen um 2 Prozent nach. Der Auftragseingang im vierten Quartal hatte die Erwartungen verfehlt./tih/he