PARIS/LONDON (awp international) - Nachdem sich in den vergangenen Tagen schon erste Bremsspuren bemerkbar gemacht hatten, haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Donnerstag deutlich an Boden eingebüsst. Sie reagierten damit auf schwache Vorgaben der US-Börsen, an denen zunehmende Konjunktursorgen ihre Spuren hinterlassen hatten.

Der EuroStoxx 50 fiel auf den tiefsten Stand seit mehr als einer Woche und schloss mit einem Minus von 1,92 Prozent bei 4094,28 Punkten. Der französische Cac 40 verlor 1,86 Prozent auf 6951,87 Punkte. Der britische FTSE 100 fiel um 1,07 Prozent auf 7747,29 Zähler.

Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend von einer weitgehend stagnierenden US-Wirtschaft berichtet. Das hatte Ängste vor einer Rezession in der weltweit grössten Volkswirtschaft, die auch einer der grössten Energieverbraucher ist, angeheizt. "Die Anzeichen einer Konjunkturabkühlung in den USA mehren sich und drücken sich sowohl in den Unternehmensergebnissen als auch den makroökonomischen Daten aus", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow.

Aus Branchensicht standen europaweit Technologiewerte am stärksten unter Verkaufsdruck, gefolgt von Einzelhändlern und Finanzdienstleistern. So gehörten die Papiere des Zahlungsabwicklers Adyen , des Chipindustrieausrüsters ASML und des Technologiekonzerns Schneider Electric mit Abgaben zwischen 3,6 und 6,5 Prozent zu den drei schwächsten Aktien im EuroStoxx 50.

Die Volvo-Titel verloren 2,7 Prozent. Die US-Investmentbank Bank of America hatte die Aktien des Lkw-Herstellers abgestuft. Bei den Schweden dürften Umsätze und Margen ihren Höhepunkt erreicht haben, schrieb Analyst Michael Jacks. Renault gaben um 2,1 Prozent nach. Sie litten unter einer Abstufung durch die HSBC.

Besser hielten sich die defensiven Sektoren wie Nahrungsmittelhersteller und Pharmawerte. Die Anteilsscheine von Zur Rose büssten aber dennoch 2,2 Prozent ein, obwohl sich die Online-Apotheke 2023 auf gutem Kurs sieht, die Gewinnschwelle beim Betriebsergebnis zu erreichen./edh/nas