PARIS/LONDON (awp international) - Nach zwei Verlusttagen haben die wichtigsten Börsen der Eurozone am Donnerstag wieder zugelegt. In London wird wegen des "Spring Bank Holiday" und dem 70. Throngeburtstags der Queen erst am Montag wieder gehandelt, weshalb die Handelsvolumina geringer als üblich waren. Im Fokus der Anleger standen letztlich vor allem die Beschlüsse der Opec+. Die im April im Rekordtempo weiter gestiegenen Erzeugerpreise in der Euroregion schreckten die Anleger dagegen nicht ab.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,95 Prozent auf 3795,13 Punkte zu. Der französische Cac 40 gewann 1,27 Prozent auf 6500,44 Punkte.

Die Ölallianz will ihr Fördervolumen im Juli und August deutlich erhöhen, um den Ausfall Russlands am Erdölmarkt zu kompensieren. Laut Andreas Lipkow, Marktexperte bei Comdirect, kann dies dazu beitragen, die Inflationsdynamik zu reduzieren und den Kostendruck der Unternehmen zu mindern.

Besonders gefragt waren an diesem Tag Aktien aus der Baubranche , die unter den insgesamt 19 Subsektoren des marktbreiten Stoxx Europe 600 um 2,1 Prozent zulegte. Branchenvertreter Saint-Gobain verbuchte ein Kursplus von 4,8 Prozent. Zuvor hatte der französische Baustoffkonzern bestätigt, dass er im laufenden Jahr im Vergleich zu 2021 den operativen Gewinn weiter steigern will. Zudem soll der operative Gewinn im ersten Halbjahr über dem Rekordniveau von vor einem Jahr liegen und die Marge prozentual zweistellig steigen.

Das gab auch den Branchenkollegen Auftrieb: So gewannen die Aktien der irischen CRH 1,3 Prozent, Holcim stiegen im SMI um 0,8 Prozent und Sika sogar um 3,8 Prozent.

Für die Anteilscheine von Remy Cointreau ging es in Paris nach Zahlen um 4,9 Prozent hoch. Der Spirituosenhersteller habe im abgelaufenen Geschäftsjahr das operative Ergebnis (Ebit) aus eigener Kraft stärker als erwartet gesteigert, lobte Jefferies-Analyst Edward Mundy. Für das neue Jahr wollen die Franzosen zudem weiter stark wachsen./ck/he