PARIS/LONDON (awp international) - Die europäischen Börsen haben sich am Freitag kaum von ihren Vortagsschlussständen entfernt. Dabei pendelten sie zugleich zwischen kleineren Gewinnen und Verlusten. Im Fokus standen erneut zahlreiche Quartalsberichte. Gemischt ausgefallene Industriedaten aus China hatten kaum Einfluss. Auch die Daten aus Spanien und Italien zur Bruttoinlandsentwicklung im ersten Quartal oder die in Frankreich im April gestiegene Inflation bewegten nicht sonderlich.

Der EuroStoxx 50 gewann kurz vor der Mittagszeit 0,09 Prozent auf 4000,34 Zähler und hielt sich damit weiter über der in diesem Monat zurückeroberten Marke von 4000 Punkten. Im Wochenverlauf ergibt sich damit ein kleiner Verlust von 0,3 Prozent für den Leitindex der Eurozone. Im zu Ende gehenden Monat April steht dagegen aktuell ein Plus von rund 2 Prozent zu Buche.

Der französische Cac 40 legte am Freitag um 0,04 Prozent auf 6305,06 Zähler zu und auch in Mailand und Madrid ging es minimal nach oben. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,25 Prozent auf 6979,58 Punkte vor.

Unter den Einzelwerten legten vor allem Aktien aus der Pharma- und Gesundheitsbranche zu. Der Sektor gewann an der Spitze der insgesamt 19 europäischen Branchen 0,8 Prozent. Astrazeneca legte als Spitzenwert um 4,1 Prozent zu, gefolgt von Vifor Pharma mit plus 3,0 Prozent und Bayer mit plus 2,1 Prozent. Am Markt wurde vor allem das Quartalsergebnis je Aktie im Kerngeschäft Pharma von Astrazeneca gelobt. Die Schweizer Vifor gab derweil positive Studiendaten des Joint Ventures VFMCRP zur Wirksamkeit von Velphoro (PA21) im Vergleich zu einem anderen Wirkstoff bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung bekannt.

Unter den Bankenwerte stachen Barclays mit minus 5,7 Prozent und BNP Paribas mit minus 1,7 Prozent hervor. Auf der anderen Seite zogen Banco de Sabadell mit plus 7,0 Prozent Aufmerksamkeit auf sich. Barclays enttäuschten im Zuge ihres vorgelegten Quartalsberichts mit erwarteten höheren operativen Kosten. Die Franzosen legten laut RBC "durchwachsene Quartalszahlen" vor. Wie Barclays berichtete auch BNP zwar von starken Erträgen im Firmenkunden- und Investmentbanking-Geschäft, aber zugleich auch von gestiegenen Kosten. Die spanische Sabadell indes erfreute die Anleger mit einem höher als erwarteten Überschuss im ersten Quartal.

Ansonsten gaben Eni um 1,2 Prozent nach. Marktbeobachtern zufolge litten die Anteile der Erdölgesellschaft unter einem geringer als erwartet ausgefallenen bereinigten Überschuss im ersten Quartal. Swiss Re stiegen dagegen im SMI - angetrieben von einem überraschend hohen Quartalsgewinn - um 3,9 Prozent und Signify sprangen vor dem Hintergrund eines höher als erwarteten Profitabilitätsziels für 2021 in Amsterdam um 7,4 Prozent hoch./ck/mis