PARIS/LONDON (awp international) - Europas Börsen haben am Mittwoch im Vormittagshandel zwischen leichten Abgaben und Gewinnen geschwankt. Zuletzt legte der EuroStoxx 50 im Sog steigender US-Futures um 0,5 Prozent auf 3703,15 Punkte zu. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,26 Prozent hoch auf 6426,70 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 trat mit 7411,25 Punkten dagegen auf der Stelle.

Mit ihrer unentschiedenen Tendenz spiegelten die Börsen gegenläufige Signale wider. "Die asiatischen Aktienmärkte haben gelassen auf den Taiwan-Besuch der US-Politikerin Pelosi reagiert", stellte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect fest. Andererseits sei "das Zinsanhebungsthema in den USA wieder angeheizt" worden. Vertreter von regionalen US-Notenbanken hatte am Vortag Erwartungen gedämpft, das Tempo der Zinserhöhungen in den USA könnte sich abschwächen.

Zudem stehen aus den USA mit dem ISM-Index für den Dienstleistungssektor noch wichtige Konjunkturdaten an, was ebenfalls für Zurückhaltung sorgte. "Die Vorgaben sind per saldo negativ, denn nicht nur das Pendant der Industrie hat nachgegeben, sondern auch regionale Servicebarometer. Insofern sollte ein Rückgang des ISM-Indexes nicht überraschen", prognostizierten die Volkswirte der Helaba.

Für Abwechselung in dem ruhigen Geschäft sorgten die Zahlen einiger Branchengrössen. Im Versicherungssektor fielen Axa mit einem kräftigen Gewinn von 4,9 Prozent auf. Der französische Versicherer hatte seinen Gewinn im ersten Halbjahr trotz Belastungen infolge des Ukraine-Kriegs überraschend gesteigert. Mit 4,1 Milliarden Euro lag der Überschuss drei Prozent höher als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet. Zudem will das Unternehmen für eine Milliarde eigene Aktien vom Markt zurückkaufen.

Auch die Zahlen von Societe Generale kamen gut an. Der französische Bankwert legte um vier Prozent zu. Analystin Flora Bocahut von Jefferies lobte das deutlich besser als erwartet ausgefallenen zweite Quartal. Der bereinigte Vorsteuergewinn habe die Konsensschätzungen um etwa 50 Prozent übertroffen. Das Kursziel der Analystin liegt mit 35 Euro deutlich über dem aktuellen Kurs von rund 22,50 Euro.

Am Ende des Feldes lagen dagegen die Autowerte. Hier belasteten die Prognosen von BMW. Der Autobauer stellt sich angesichts aufziehender Konjunkturprobleme auf schwierigeres Fahrwasser ein. Bei den angepeilten Pkw-Verkaufszahlen 2022 sind die Münchener nun etwas vorsichtiger und rechnen mit einem leichten Rückgang der weltweiten Auslieferungen. Das liess andere Werte der Branche wie Renault , die um über zwei Prozent fielen, nicht unberührt.

Unter den kleineren Werten neigten Zur Rose zur Schwäche. Die Aktie des Online-Medikamentenversenders reagierte mit einem Minus von 4,5 Prozent auf die schwachen Vorgaben des Wettbewerbers Shop Apotheke . Höhere Kosten für Werbung und Personal hatten dort den operativen Verlust im zweiten Quartal anschwellen lassen./mf/mis