PARIS/LONDON (awp international) - Wenige Stunden vor dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht sind die europäischen Börsen am Freitag kaum vom Fleck gekommen. Die Beschäftigungsentwicklung in der weltgössten Volkswirtschaft spielt eine grosse Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die wiederum ein wichtiger Faktor für die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren ist.

Gegen Mittag verzeichnete der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ein Plus von 0,22 Prozent auf 4170,27 Punkte und damit ein weiteres Hoch seit 2008. Auf Wochensicht steuert er auf einen Kurszuwachs von mehr als zwei Prozent zu.

Der französische Cac 40 trat zuletzt bei 6780,92 Punkten auf der Stelle, nachdem er am Donnerstag so hoch wie zuletzt zur Jahrtausendwende notiert hatte. Für den britischen FTSE 100 ging es bei 7120,25 Punkten ebenfalls kaum von der Stelle.

Im europäischen Branchenvergleich schlugen sich die Versicherer am besten: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 1,3 Prozent. Am anderen Ende des Branchentableaus verlor der Index der Immobilienunternehmen rund halbes Prozent.

Unternehmensseitig stand weiterhin die laufende Berichtssaion im Fokus. Die niederländische Grossbank ING überzeugte mit einem deutlichen Gewinnanstieg im zweiten Quartal sowie der Ankündigung, über Aktienrückkäufe und Dividenden 3,6 Milliarden Euro an die Anteilseigner ausschütten zu wollen: Die Aktien setzten mit einem Plus von 1,8 Prozent ihren Höhenflug fort und zählten zu den Favoriten der Anleger im EuroStoxx.

Die Anteilsscheine der London Stock Exchange (LSE) verteuerten sich um über viereinhalb Prozent. Der Börsenbetreiber erzielte in der ersten Jahreshälfte einen Umsatzanstieg von über viereinhalb Prozent. Zudem berichtete der Deutsche-Börse-Konkurrente Fortschritte bei der Integration des übernommenen Datendienstleisters Refinitiv und hob die Dividende an.

Dass Pirelli über ein starkes erstes Halbjahr berichtete und die Jahresziele anhob, bescherte den Aktien des Reifenherstellers einen Kursgewinn von knapp dreieinhalb Prozent.

Dagegen verloren die Aktien von Airbus in Paris 0,2 Prozent. Der Flugzeugbauer übergab im Juli erneut deutlich weniger Jets an seine Kunden als im Vorjahr.

Die Quartalszahlen der Reederei Moller-Maersk sorgten bei den Anlegern trotz eines starken Wachstums für wenig Freude: Die Anteilsscheine sanken um mehr als ein halbes Prozent. Das Unternehmen gab zudem die Übernahme von zwei E-Commerce-Unternehmen für insgesamt über 900 Millionen US-Dollar bekannt./gl/mis