LONDON/PARIS (awp international) - An Europas wichtigsten Börsen hat sich am Dienstag die Aufwärtsbewegung vom Vortag fortgesetzt. Bei ruhigem Handel legten die Kurse in überschaubarem Ausmass zu. In London fand erneut kein Handel statt.

Am Vormittag legte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,54 Prozent auf 4310,97 Punkte zu. Der französische Cac 40 stieg um 0,48 Prozent auf 7114,96 Punkte.

Gute Vorgaben stützten die Märkte. "Die Rekordjagd an der Wall Street geht munter weiter", begründete Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarktes die Tendenz an den europäischen Börsen. Dabei sei das Geschäft zwischen den Jahren aber naturgemäss dünn. Viele professionelle Investoren hätten ihre Bücher bereits geschlossen. Zudem gebe es Unsicherheit, wie die Folgen der Omikron-Variante des Corona-Virus sein werden. "Eine Massenquarantäne wäre mit einem Lockdown nahezu gleichzusetzen, womit die Wirtschaft einen weiteren erheblichen Dämpfer verkraften müsste", so Molnar.

Die einzelnen Sektoren lagen vergleichsweise eng beisammen, wobei die Gewinne unter einem Prozent blieben. An der Spitze waren Versorger und Autowerte. Am Bild der Sektoren änderte sich durch die Gewinne freilich wenig: Beide bewegen sich schon seit Monaten in Seitwärtsspannen. Für die Gewinne der Versorger war das spanische Schwergewicht Iberdrola mit 1,8 Prozent Aufpreis massgeblich verantwortlich.

Neue Jahreshochs verzeichneten die ebenfalls gefragten Pharmawerte. Der Sektor befindet sich seit Anfang des Jahres im Aufwärtstrend. Der Index der Reise- und Freizeitunternehmen lag dagegen mit kaum veränderter Tendenz am Ende der Vergleichstabelle. Die Unwägbarkeiten der weiteren Corona-Entwicklung sorgten weiterhin für Zurückhaltung.

Unter den Einzelwerten fielen Philips auf. Die Aktie des niederländischen Konzerns zog um 1,6 Prozent an und setzte damit ihre Erholungsbewegung nach einer schwachen Entwicklung im laufenden Jahr fort. Ende vergangener Woche hatte das Unternehmen Zwischenergebnisse seiner Tests zu möglicherweise fehlerhaften Schlaf- und Beatmungsgeräten veröffentlicht. Die Überprüfung hatte ergeben, dass bestimmte flüchtige organische Verbindungen keine langfristigen gesundheitlichen Folgen für die Patienten haben dürften./mf/stk