PARIS/LONDON (awp international) - Die europäischen Börsen haben am Donnerstag zugelegt. Wie schon in den Vortagen hielten sich die Veränderungen in Grenzen. Zuletzt zog der EuroStoxx 50 um 0,59 Prozent auf 4172,38 Punkte an. Der französische Cac 40 kletterte um 0,68 Prozent auf 7091,80 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,23 Prozent auf 7761,77 Zähler stieg.

Die Märkte profitierten damit von der Erholung der Wall Street im Handelsverlauf am Mittwoch. Die trotzdem verhaltene Entwicklung in Europa führte Marktexperte Andreas Lipkow auf die Signale von den Quartalsberichten zurück. "Es zeichnet sich ein ähnliches Gesamtbild wie in den USA ab", so Lipkow. "Licht und Schatten liegen dicht beieinander und zum Teil gelingt es den Konzernen nicht, das optimistische Konjunkturbild der Marktteilnehmer durch die Quartalszahlen bestätigen zu können."

Technologiewerte gehörten zu den gefragten Sektoren. Hier stachen STMicroelectronics mit 6,5 Prozent Aufschlag hervor. Der Halbleiterhersteller blickt dank einer anhaltend hohen Nachfrage und ausgeweiteten Produktionskapazitäten optimistisch auf das laufende Jahr. Konzernchef Jean-Marc Chery rechnet für 2023 mit einem Umsatz zwischen 16,8 und 17,8 Milliarden US-Dollar - und damit mit einem Anstieg zwischen rund vier und gut zehn Prozent. Die Prognose liegt in der Mitte der Spanne über den Erwartungen der von Bloomberg erfassten Experten.

Gefragt waren auch ASML . Das Technologieschwergewicht profitierte von positiven Analystenstimmen. Es gab aber auch Enttäuschungen. Die Aktien von SAP beschleunigten nach negativ aufgenommenen Zahlen des Softwarekonzerns ihren jüngsten Abwärtstrend und sanken um 3,6 Prozent.

Gut kamen unterdessen die Zahlen des Telekomzulieferers Nokia an. Die Aktie gewann 3,5 Prozent. Das finnische Unternehmen hatte das vergangene Jahr auch dank eines überraschend starken Schlussspurts mit deutlichen Zuwächsen abgeschlossen. Das stützte auch die Telekombranche.

Der Autosektor profitierte unterdessen von Nachrichten aus Fernost. Der südkoreanische Autobauer Hyundai hatte im vergangenen Jahr einen Gewinnsprung verbucht. Ausnahme waren hier Volvo mit 2,6 Prozent Abschlag. Der Lastwagen- und Bushersteller hatte im vergangenen Jahr trotz stark gestiegener Verkaufszahlen wegen höherer Sonderkosten unter dem Strich nicht mehr verdient. Dennoch sollen die Aktionäre neben einer von 6,50 auf 7,00 schwedische Kronen erhöhten Dividende je Anteilsschein erneut eine Sonderdividende in gleicher Höhe erhalten, wie das Unternehmen am Donnerstag in Göteborg mitteilte./mf/mis