PARIS/LONDON (awp international) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch nach anfänglichen Verlusten wieder nach oben gedreht. Der EuroStoxx 50 kletterte am Vormittag um 0,49 Prozent auf 4278,50 Punkte und verteidigte damit den Unterstützungsbereich um 4250 Punkte. Im frühen Handel war noch auf 4234 Punkte gefallen.

In Paris war die Lage ähnlich. Der Cac 40 gewann 0,6 Prozent auf 7176,52 Punkte. Der FTSE 100 in London zog um 0,12 Prozent auf 7572,56 Punkte an.

Die europäischen Märkte folgten der Stabilisierung der US-Futures, die sich nach anfänglichen Verlusten zuletzt kaum verändert präsentierten. Zudem profitierten sie von positiven Nachrichten zu einzelnen Unternehmen, die auch andere Titel der jeweiligen Branche stützten.

Der technische Analyst Marcel Mussler, Herausgeber der Mussler-Briefe, thematisierte die Möglichkeit eines Fehlausbruchs nach unten. Das könnte mit den anfänglichen Abgaben und der nachfolgenden Stabilisierung geschehen sein. "Und dann dominieren mit Blick auf die Folgetage ganz schnell auch wieder die Erholungschancen", so Mussler.

Gefragt waren die Aktien der Luxusgüterhersteller. Die starke Geschäftsentwicklung des Schweizer Konzerns Richemont im Weihnachtsquartal trieb nicht nur dessen Aktien um acht Prozent nach oben, sondern zog auch andere Werte der Branche mit. So gehörten LVMH und Kering zu den Tagesgewinnern.

Inditex fielen ebenfalls mit deutlichen Gewinnen auf. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte die Aktie des Modekonzerns von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft. Der Einzelhandelssektor rangierte im Spitzenfeld der Branchen.

Trotz schwacher Vorgaben der US-Technologiewerte schlugen sich die europäischen Pendants wacker. Gute Nachrichten des Chipausrüsters ASML stützten den Sektor. Auf Basis der hohen Anzahl an Bestellungen und dank des hohen Auftragsbestands rechnet der Konzern mit einem anhaltend hohen Wachstum. 2021 zog der Erlös um ein Drittel an und der Gewinn um zwei Drittel. Die Dividende wurde verdoppelt.

Verluste verbuchten dagegen die Nahrungs- und Genussmittelhersteller. Skeptische Worte von JPMorgan zu AB Inbev belasteten die Aktie des Brauereikonzerns, die 1,8 Prozent nachgab.

Unter den kleineren Werten standen Valneva unter Druck. Nach einem Einbruch im frühen Handel stabilisierte sich die Aktie des Corona-Impfstoff-Anbieters zwar etwas, lag aber immer noch deutlich im Minus. Sie folgte damit den negativen Vorgaben andere Impfstoff-Hersteller, die am US-Markt notiert sind./mf/mis