PARIS/LONDON (awp international) - Europas Börsen haben am Montag ihre vor dem Wochenende begonnene Erholung fortgesetzt. Signale für eine nachlassende Konjunkturdynamik angesichts rasant steigender Corona-Infektionszahlen bremsten indes die Kaufbereitschaft von Schnäppchenjägern.

Gegen Mittag behauptete der anfangs stärkere EuroStoxx 50 ein Plus von 0,46 Prozent auf 4166,51 Punkte. In der vergangenen Woche war es für den Leitindex der Euozone per saldo um knapp zwei Prozent bergab gegangen. Der französische Cac 40 erholte sich am Montag um weitere 0,70 Prozent auf 6672,51 Punkte und der britische FTSE 100 gewann 0,44 Prozent auf 7119,28 Zähler.

Die Unternehmensstimmung in der Eurozone trübte sich im August von einem hohen Niveau aus ein. Der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit sank gegenüber dem Vormonat etwas stärker als von Analysten erwartet. Im Juli hatte der Indikator im Zuge der Erholung vom Corona-Einbruch einen 15-jährigen Höchststand markiert.

In der europäischen Branchenübersicht schlugen sich die Einzelhandelswerte wie schon vor dem Wochenende gut: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 1,3 Prozent und erholte sich damit weiter von seinem Viermonatstief. Besser war nur der Index der Öl- und Gaswerte mit plus 1,4 Prozent. Dagegen führte der Index der Immobilienunternehmen mit einem Minus von 1,1 Prozent die recht kurze Verliererliste an.

Die Aktien von Sainsbury profitierten von einem Bericht, wonach Finanzinvestoren an der britischen Supermarktkette interessiert sind: Sie sprangen um rund zwölf Prozent auf 330 Pence nach oben und erreichten damit den höchsten Stand seit über drei Jahren. Konkurrent WM Morrison Supermarkets ist schon seit einiger Zeit Objekt konkurrierender Angebote aus der Private-Equity-Branche.

Bei Pearson konnten sich die Anteilseigner dank einer positiven Studie über ein Kursplus von mehr als zwei Prozent auf 774 Pence freuen. Die US-Bank JPMorgan stufte die Aktie von "Neutral" auf "Overweight" hoch und erhöhte das Kursziel von 840 auf 960 Pence. Obwohl der Medienkonzern strategische Fortschritte gemacht habe, sei die Aktie seit Januar um gut 30 Prozent schlechter gelaufen als der Stoxx Europe 600, schrieb Analyst Daniel Kerven in einer aktuellen Studie. Auch die Wachstumsmöglichkeiten spiegele der Kurs nicht wider.

Die Aktien des britischen Versorgers Pennon fielen nach einer Abstufung auf "Underperform" durch die schweizerische Grossbank Credit Suisse um mehr als vier Prozent. Die Analysten sehen gute Perspektiven für das Unternehmen mehr als ausreichend in den Kurs eingepreist./gl/mis