PARIS/LONDON (awp international) - Nach dem schwachen Vortag hat sich der europäische Aktienmarkt zur Wochenmitte wieder etwas gefangen. Technologie-Werte erholten sich etwas nach dem jüngsten Rutsch und auch Autowerte waren wieder gefragt. Sinkende Ölpreise beendeten derweil zunächst die Rally im Öl- und Gassektor.

Der EuroStoxx 50 gewann am späten Vormittag 1,1 Prozent und kehrte knapp zurück über die Marke von 4100 Punkten. Tags zuvor war er mit einem Abschlag von mehr als 100 Punkten unter die 50-Tage-Linie gefallen, die als Gradmesser für den mittelfristigen Trend gilt.

In Paris stieg der Cac 40 am Mittwoch um 1,1 Prozent auf 6578 Punkte. Der FTSE 100 kletterte in London um 0,9 Prozent auf 7092 Punkte.

Der Stoxx Europe 600 Technology erholte sich um 1,5 Prozent, nachdem er zuvor in drei Tagen fast 8 Prozent verloren hatte. Die Anleger hätten ein "Deja-vu" des Musters vom Jahresanfang erlebt, erklärte der Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. "Erneut bringen steigende Renditen am Anleihemarkt vor allem Wachstums- und Technologieaktien unter Druck", erklärte er mit Blick auf den jüngsten Rutsch. Nun zeigte die Branche trotz des mauen Ausblicks des US-Chipkonzerns Micron Technology eine Reaktion.

Die Papiere von ASML gewannen 1,9 Prozent, nachdem sie am Morgen noch ihr August-Tief angelaufen hatten. Der Halbleiterausrüster steckte sich höhere Ziele bis 2025. Diese entsprechen laut Goldman Sachs und JPMorgan aber weitgehend den Markterwartungen.

Die Ölpreise kamen nach dem jüngsten Höhenflug zurück, was im Stoxx Europe 600 Oil & Gas zunächst für einen Rückschlag von seinem Hoch seit Februar 2020 sorgte. Nach minus anderthalb Prozent im frühen Handel lag er zuletzt aber bereits wieder leicht im Plus. Papiere von Totalenergies dämmten ihren Verlust von zeitweise 3 Prozent fast wieder ein.

Stark waren Luftfahrtwerte wie Safran und Airbus . Die Investmentbank Bernstein empfahl in einer Branchenstudie die Papiere von Airbus, Boeing und des Zulieferers Spirit Aerossystems. Die Wende stehe wohl endlich bevor für den globalen Reiseverkehr, so der Experte Douglas Harned. Er hob seine Prognosen für die Auslieferung ziviler Flugzeuge, den Verkehr und auch die Kapazitäten an./ag/jha/