PARIS/LONDON (awp international) - Die europäischen Börsen haben am Donnerstagvormittag kaum verändert tendiert. Anleger hielten sich angesichts der Meldungslage bedeckt. Schwache chinesische Wirtschaftsdaten sorgten ebenso für Zurückhaltung wie der Handelsstreit zwischen den USA und China, bei dem es trotz vollmundiger Ankündigungen noch keine Fortschritte gibt.

Der EuroStoxx 50 tendierte nach anfänglichen Abgaben kaum verändert mit 3700,51 Punkten. Der französische Cac 40 stieg um 0,1 Prozent auf 5912,15 Punkte, der britische Leitindex FTSE 100 verlor 0,32 Prozent auf 7327,84 Punkte.

Marktanalyst David Madden von CMC Markets äusserte sich skeptisch zu den Aussichten auf ein Abkommen zwischen den USA und China. Während die Amerikaner weitere Zugeständnisse bei Rechten an geistigem Eigentum forderten, bevor sie bei den Strafzöllen zurück rudern wollten, spielten die Chinesen mit Blick auf die Amtszeit von Trump auf Zeit. Das besser als erwartete deutsche Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal bezeichnete der Analyst zwar als erfreulich. Das minimale Wachstum sei aber kein Grund für Freudensprünge.

Die Autobranche stand wie am Vortag unter Druck. Die Sorge vor negativen Auswirkungen eines wieder aufflammenden Handelsstreits bremsten den Sektor ebenso aus wie die schwachen Daten aus China. Unter Druck stand die Aktie von Daimler, nachdem der Vorstand dem Autohersteller einen scharfen Sparkurs verordnet hatte. Der Stoxx-Europ-600-Subindex verlor 0,9 Prozent und war damit das Rücklicht unter den einzelnen Branchen.

Defensiven Sektoren hielten sich besser. Die Versorger, deren Subindex um 0,1 Prozent kletterte, profitierten auch den Gewinnen von National Grid. Neue Zahlen des britischen Unternehmens waren besser als erwartet ausgefallen. Doch es gab noch mehr frohe Kunde von der Insel. So schossen die Aktien von Burberry um fünf Prozent in die Höhe. Das Wachstum des Bekleidungsherstellers im zweiten Geschäftsquartal hatte es Anlegern angetan./mf/stk