PARIS/LONDON (awp international) - Der EuroStoxx 50 hat sich nach seinen jüngsten Gewinnen eine Verschnaufpause gegönnt. Der europäische Leitindex stand am späten Mittwochvormittag nur 0,05 Prozent höher bei 3523,21 Punkten.

Die Anleger warten aktuell auf wichtige Notenbankentscheidungen, die in den kommenden beiden Wochen anstehen. Derzeit ist noch unklar, wie sehr die Währungshüter in den USA die Geldpolitik lockern werden, um die Konjunktur und damit auch die Börsen zu stützen.

In Paris bewegte sich der französische Cac 40 mit minus 0,07 Prozent auf 5610,69 Punkte ebenfalls kaum vom Fleck. Der britische Leitindex FTSE 100 ("Footsie") trat bei 7569,63 Punkten nahezu auf der Stelle.

Derweil nimmt die Berichtssaison der Unternehmen immer mehr Fahrt auf. Für eine positive Überraschung sorgte ASML : Der Chipindustrieausrüster bestätigte seinen Jahresausblick trotz einer anhaltenden Schwäche bei der Produktion von Speicherchips. Der Experte Tan Jun Zhang vom Analysehaus CFRA hob die durchgreifende Erholung bei den von Kunden bestellten Fertigungsanlagen hervor. Die Aktien erreichten ein Rekordhoch und waren zuletzt mit einem Gewinn von gut 4 Prozent der einsame Spitzenreiter im EuroStoxx.

Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson aber konnte den kräftigen Schwung bei der 5G-Netzwerktechnik nicht so stark wie erwartet in steigende Gewinne ummünzen. Das operative Ergebnis sei wegen der ausbleibenden Erholung im Servicegeschäft schwächer ausgefallen, kommentierte Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan. Die Papiere knickten in Stockholm um knapp 7 Prozent ein.

Im Schweizer Leitindex SMI hatten die Anteilsscheine von Swatch mit einem Plus von fast 5 Prozent die Nase vorn. Der Luxusgüterkonzern enttäuschte im ersten Halbjahr zwar beim Umsatz, übertraf dafür aber beim Gewinn und damit bei der Marge die Erwartungen. Im Kielwasser dessen gewannen die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont 1,5 Prozent und in London setzten sich Burberry mit einem Plus von gut 3 Prozent an die "Footsie"-Spitze.

Aus Sektorsicht setzten die Aktien aus der Öl- und Gasbranche ihren jüngsten Abwärtstrend fort und verzeichneten mit einem Minus von 1,3 Prozent die deutlichsten Verluste. Am anderen Ende der Sektorübersicht gewannen die Unternehmen aus der Bauindustrie 0,7 Prozent./la/jha/