PARIS/LONDON (awp international) - Nach der erfreulichen Vorwoche haben die europäischen Börsen zum Start in die neue Woche einen Dämpfer bekommen. Eine weiter zunehmende Regulierung der chinesischen Privatwirtschaft durch die Regierung drückte auf die Stimmung. Zudem sank in Deutschland das Ifo-Geschäftsklima überraschend.

So verlor der EuroStoxx 50 am späten Vormittag 0,62 Prozent auf 4083,74 Zähler. Am Freitag hatte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 den Handel noch klar im Plus beendet und die Woche mit einem Zuwachs von 1,8 Prozent verbucht. In Paris gab der Cac 40 am Montag um 0,48 Prozent auf 6537,53 Punkte nach. Der FTSE 100 in London sank um 0,34 Prozent auf 7003,94 Punkte.

Am EuroStoxx-Ende fielen die Titel von Prosus um fast zehn Prozent. Sie folgten damit dem Kursrutsch des Internetriesen Tencent in Hongkong. Für die Internet-Holding ist Tencent die wichtigste Beteiligung. Am Wochenende hatte die chinesische Regierung eine Reform des privaten Bildungssektors angekündigt. Unternehmen, die Schullehrpläne unterrichten, dürfen demnach wohl keine Gewinne erzielen oder an die Börsen gehen. "Die Pläne Pekings, die privatwirtschaftlich organisierten Anbieter von e-Learning-Angeboten in gemeinnützige Einrichtungen umwandeln zu wollen, ist das letzte, was Aktionäre hören wollen", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

Philips verloren nach Zahlen gut drei Prozent. Der Diagnostik-Bereich treibt zwar das operative Geschäft des Medizintechnikers, aber Rückstellungen belasten. Philips habe im zweiten Quartal etwas besser als erwartet abgeschnitten, schrieb Analyst Scott Bardo von der Berenberg Bank. Die nun etwas vorsichtigeren Jahresziele entsprächen den Konsenserwartungen.

Ryanair hingegen gewannen in London mehr als drei Prozent nach Zahlen. Europas grösster Billigflieger rechnet nach einem weiteren schwierigen Quartal mit deutlich steigenden Passagierzahlen im Sommer./ajx/mis