Bergbauaktien legten um 3,3 % zu und verzeichneten damit den größten Tagesgewinn seit drei Monaten. Technologiewerte erholten sich erneut und der paneuropäische STOXX 600-Index stieg um 1,2 %.

Europäische Chiphersteller, darunter ASML, Infineon und BE Semiconductor, gehörten zu den Top-Gewinnern im Technologiesektor, nachdem der taiwanesische Chipriese TSMC aufgrund der boomenden Nachfrage nach Halbleitern einen Gewinnsprung von 13,8 % im dritten Quartal verzeichnete.

Die Inflation an den chinesischen Werkstoren stieg im September aufgrund steigender Rohstoffpreise auf ein Rekordhoch. Viele hoffen immer noch, dass die Inflation nur vorübergehend ist, aber Unterbrechungen der Lieferketten, eine globale Energiekrise und Arbeitskräftemangel haben die Sorge genährt, dass die Zentralbanken die Zinsen früher anheben könnten, was die Pläne für einen allmählichen Ausstieg aus der Pandemie-Ära beschleunigt.

"Die Aktienmärkte scheinen ihre Zurückhaltung der letzten Wochen abgelegt zu haben", so Chris Beauchamp, leitender Marktanalyst bei IG. Positive Ergebnisse von Wall Street-Banken, großen europäischen Unternehmen wie LVMH und SAP sowie TSMC bestärkten die Ansicht, dass sich die Weltwirtschaft weiterhin in die richtige Richtung bewegt, wenn auch langsamer.

"Nach dem geordneten Rückfall in die Gewinnsaison scheinen die Aktienmärkte nun ein Niveau erreicht zu haben, auf dem die Anleger wieder gerne kaufen..."

Der Optimismus im Zusammenhang mit den Gewinnen hat dazu geführt, dass der STOXX 600 den Abstand zu seinen Allzeithochs auf 2 % verringert hat.

Analysten erwarten, dass die Gewinne der STOXX 600-Unternehmen im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 46,7 % steigen werden, wie aus den Daten von Refinitiv IBES hervorgeht, wobei die größten Korrekturen bei den Energieunternehmen zu verzeichnen sind.

Bei den Einzelwerten legte der französische Werbekonzern Publicis um 2,7% zu, nachdem er seinen Ausblick für das Jahr 2021 angehoben hatte, da eine weltweite Verlagerung auf digitale Medien und den elektronischen Handel dazu beitrug, dass das organische Wachstum im dritten Quartal die Markterwartungen übertraf. Der britische Konkurrent WPP stieg um 0,5%.

Der dänische Hersteller von Lebensmittelzutaten Chr Hansen fiel um 6,7%, nachdem der Gewinn im vierten Quartal unter den Schätzungen lag.

SAP legten um 2,9 % zu und gaben damit dem Technologiesektor den größten Auftrieb, nachdem die Aktien des deutschen Softwareunternehmens in der vorangegangenen Sitzung nach einem starken Quartalsbericht um fast 4 % gestiegen waren.

Der größte Belastungsfaktor für den STOXX 600 war AstraZeneca mit einem Minus von 0,5 %. Die europäische Arzneimittelbehörde teilte mit, dass sie eine Echtzeitprüfung der auf Antikörpern basierenden COVID-19-Therapie des Arzneimittelherstellers eingeleitet habe.

Grafik: STOXX 600 und einige ausgewählte Teilindizes