PRAG/BUDAPEST/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben am Mittwoch keine gemeinsame Richtung gefunden. Dabei gab es zwischen den Handelsplätzen teilweise deutliche Differenzen. So schloss der ungarische Leitindex angetrieben von einigen Indexschwergewichten deutlich fester. In Warschau ging es mit den Kursen unterdessen klar in die andere Richtung.

An der Budapester Börse gewann der ungarische Leitindex Bux 1,58 Prozent auf 44 290,24 Punkte. Ihm halfen vor allem zwei Indexschwergewichte auf die Sprünge: Die Aktien der OTP Bank schlossen 2,8 Prozent fester und die Titel des Ölkonzerns Mol legten um 2,9 Prozent zu.

Der Prager Leitindex PX schloss mit einem Plus von 0,12 Prozent bei 1090,19 Zählern. Dabei stand die Zinsentscheidung der tschechischen Notenbank im Fokus. Wie bereits zuvor von Experten erwartet, bleibt der Leitzinssatz unangetastet bei 0,25 Prozent. Über eine mögliche Anhebung der Zinsen werde zudem frühestens nach Ende der Corona-Pandemie diskutiert, hieß es.

Bei den Einzelwerten gab es deutliche Aufschläge von 2,6 Prozent für die Papiere der österreichischen Erste Group . Dagegen gaben die Titel des Energiekonzerns CEZ um über ein Prozent nach.

Am Moskauer Aktienmarkt ging es zur Wochenmitte leicht nach oben: Der RTS-Index gewann 0,11 Prozent auf 1437,18 Punkte.

In Warschau sank indes der polnische Leitindex Wig 20 um 1,23 Prozent auf 1899,95 Zähler. Der breiter gefasste Wig verlor 1,06 Prozent auf 57 082,30 Punkte.

Die Coronakrise wirkt sich auch zunehmend auf die Arbeitsmarktsituation in Polen aus. Im Februar lag die Arbeitslosenrate gegenüber dem Vormonat unverändert bei 6,5 Prozent. Das war damit der schwächste Februar seit acht Jahren. Erstmals überhaupt war die monatliche Arbeitslosenrate damit im EU-Vergleich in Polen am höchsten.

Schwach präsentierten sich in Warschau vor allem Bankenwerte. Im Wig 20 verloren Alior Bank 4,5 Prozent. Santander Bank Polska gaben um 2,3 Prozent nach. Technologiewerte waren ebenso wenig gesucht. Die Titel des polnischen Amazon-Konkurrenten Allegro verloren über 4 Prozent.

Die Anteilsscheine des Energiekonzerns PGE rutschten ebenso um mehr als 4 Prozent ab. Der Konzern präsentierte seine endgültigen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Laut Erste-Group-Analysten Marcin Gornik sind diese weitgehend den vorläufigen Zahlen entsprechend ausgefallen./pma/ste/APA/gl/fba