PRAG/BUDAPEST/WARSCHAU/MOSKAU (dpa-AFX) - Mehrheitlich Verluste haben zur Wochenmitte die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte verbucht. Leichte Kursgewinne verzeichnete am Mittwoch die Börse in Warschau. Die Moskauer Börse stand deutlich unter Druck. Insgesamt trübten in Europa die verschobenen Verhandlungen über ein weiteres Corona-Hilfspaket in den USA etwas die Stimmung.

An der Warschauer Börse stieg der polnische Leitindex Wig-20 um 0,07 Prozent auf 1736,61 Punkte. Der breiter gefasste Wig legte um 0,19 Prozent auf 50 207,28 Zähler zu. Die Zinsentscheidung der polnischen Notenbank brachte keine Überraschung. Wie von Marktbeobachtern erwartet, blieb der Leitzins unverändert bei 0,1 Prozent. Auch die Anleihekäufe werden weiterlaufen. Die Analysten der Erste Group erwarten noch bis Ende 2022 unveränderte Zinsen.

Bei den Einzelwerten gehörten die Aktien des Energiekonzerns PGE mit einem Minus von 1,49 Prozent zu den schwächsten Werten im Wig-20. Mitarbeiter des Tagebaus Turow kündigten Warnstreiks an. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, wonach PGE eine Stilllegung bereits vor 2030 plant. Erste-Group-Analyst Marcin Gornik hält dies jedoch für unwahrscheinlich. Er schätzt, dass die Stilllegung nicht vor 2035 beginnt und sich über mehrere Jahre ziehen wird.

Daneben setzten die Titel der Alior Bank ihre jüngste Erholungsbewegung fort und stiegen um 3,84 Prozent. Unter den weiteren Bankaktien im polnischen Leitindex legten PKO um 0,48 Prozent zu, während Santander Bank Polski unverändert schlossen und MBank wie auch Pekao jeweils nachgaben.

An der Prager Börse ging der tschechische Leitindex PX mit einem Minus von 0,13 Prozent bei 873,18 Punkten aus dem Handel. Belastet wurde er vor allem von den deutlichen Abschlägen der schwergewichteten Avast-Aktien. Die Titel des Softwarekonzerns gaben als schwächster Indexwert um 2,31 Prozent nach.

Die beiden tschechischen Bankaktien Moneta und Komercni Banka knüpften dagegen mit moderaten Zuwächsen an ihre Vortagesgewinne an. Tagessieger im PX waren die Titel des Medienkonzerns CETV mit einem Plus von 5,56 Prozent.

Ohne größeren Einfluss auf das Marktgeschehen blieben Zahlen zur Industrieproduktion. Diese fiel in Tschechien im August überraschend deutlich um 5,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

An der Budapester Börse fiel der ungarische Leitindex Bux um 0,27 Prozent auf 33 561,05 Punkte. Unter den wichtigsten Indexwerten verloren die Aktien des Ölkonzerns MOL 1,86 Prozent und jene des Pharmakonzerns Gedeon Richter 0,76 Prozent, während MTelekom und OTP Bank 0,83 beziehungsweise 0,80 Prozent gewannen.

In Moskau fielen die Kursverluste deutlich stärker aus. Der russische RTS-Index gab um 2,11 Prozent auf 1143,95 Punkte nach./dkm/sto/APA/ajx/he