PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Überwiegend stagnierende Kurse haben am Freitag das Bild an den europäischen Börsen geprägt. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone kam mit plus 0,03 Prozent auf 3978,84 Punkten kaum voran und verharrte damit wie schon in den vergangenen Tagen knapp unter der 4000er-Marke. Auf Wochensicht steht für das Kursbarometer ein Plus von 0,8 Prozent zu Buche.

Gebremst wurden die Kurse am letzten Handelstag der Woche etwas von Inflationssorgen. Im März hatte sich in China der Anstieg der Erzeugerpreise fortgesetzt und auch in den USA stiegen sie stärker als erwartet. Die Teuerung laste auf der Stimmung, schrieb Analyst Pierre Veyret vom Handelshaus Activtrades. Angesichts steigender Kosten für Unternehmenskredite hätten sich einige Anleger für Gewinnmitnahmen entschieden.

In Paris schloss der Leitindex Cac 40 0,06 Prozent höher auf 6169,41 Zähler. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,38 Prozent auf 6915,75 Punkte nach, seine Wochenbilanz fällt aber deutlich positiv aus mit einem Zuwachs von 2,6 Prozent.

Zwar müsse zunächst abgewartet werden, ob die Nachrichten in dieser Woche zum Vakzin von Astrazeneca die Impfungen in Großbritannien weiter verzögerten, schrieben die Ökonomen von Capital Economics. Weil die britische Regierung aber weiter am Ziel festhalte, alle Erwachsenen bis Ende Juli geimpft zu haben, dürfte die Wirtschaft früh im Jahr 2022 wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen, so die Experten.

Gemieden wurden am Freitag europaweit vor allem Ölwerte sowie Aktien von Telekomunternehmen, deren Sektorindizes 0,76 beziehungsweise 0,71 Prozent verloren. Favoriten der Anleger waren Papiere aus dem Gesundheitssektor, der um 0,71 Prozent zulegte.

Nach Anhebung der Ergebnisprognose für dieses Jahr setzten sich im EuroStoxx die Papiere der Deutschen Post mit plus 1,88 Prozent an die Spitze. Mit 48,25 Euro hatten sie zudem eine Bestmarke erreicht. Der Logistiker hatte eigenen Angaben zufolge die Erwartungen an das erste Quartal deutlich übertroffen.

Die Aktien von Tui büßten in London nach Platzierung einer Wandelanleihe mehr als zwei Prozent ein. Analystin Rebecca Lane vom Investmenthaus Jefferies blickt trotz des frischen Geldes unverändert kritisch auf den Reisekonzern. Die Wandelanleihe sichere nur einen weiteren Monat Zahlungsfähigkeit. Der Schritt sei angesichts der hohen Schulden unzureichend.

In Zürich rückten Givaudan um 1,74 Prozent vor. Die Großbank UBS riet zum Kauf der Aktien des Aromen- und Duftstoffherstellers und erhöhte das Kursziel. Nur optisch mit 4,67 Prozent im Minus lagen Zurich, die Papiere des Versicherers handelten ex Dividende von 20 Franken je Aktie./ajx/he