PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach einem starken Wochenauftakt hat die Anleger am Dienstag bereits wieder der Mut verlassen. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Aktien der Eurozone gab um 0,81 Prozent auf 3340,93 Punkte nach. Die Investoren hätten mittlerweile "Angst vor quasi allem", schrieb Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets mit Blick auf die heftigen Verluste und extremen Kursausschläge der vergangenen zwei Wochen.

Belastend für die Börsen der Eurozone wirkte auch der steigende Eurokurs, der die Exportchancen der Unternehmen verschlechtern kann. Die Gemeinschaftswährung legte zum US-Dollar wie schon am Montag zu.

Am Freitag war der EuroStoxx 50 im Sog der schwachen Wall Street auf den tiefsten Stand seit knapp einem Jahr gefallen. Am Montag hatte sich der Index dann stabilisiert und um mehr als eineinhalb Prozent zugelegt.

In Paris schloss der CAC 40 am Dienstag 0,60 Prozent niedriger bei 5109,24 Punkten. Beim britischen FTSE 100 hielt sich der Verlust mit 0,13 Prozent auf 7168,01 Punkte in Grenzen.

Aus Branchensicht gab es viele Verlierer und kaum Gewinner. Am besten schlug sich der Rohstoffsektor mit einem Plus von einem Prozent, angetrieben von kräftig gestiegenen Preisen für Industriemetalle. Aktien von Telekomunternehmen gehörten dagegen mit einem Verlust von 1,1 Prozent zu den Schlusslichtern. Die Papiere der spanischen Telefonica und der Deutschen Telekom büßten jeweils rund 1,5 Prozent ein.

Nach guten Buchungszahlen für den Sommer kletterten die Aktien von Tui in London mit 1687,5 Pence auf ein Rekordhoch. Der Start ins Geschäftsjahr 2017/2018 war mit einem lukrativen Verkauf von drei Riu-Hotels bereits gut gelaufen. Aus dem Handel gingen sie noch 1,22 Prozent höher bei 1614,0 Pence.

Der französische Luxuskonzern Kering musste dagegen Federn lassen: Im vergangenen Jahr hatten die Franzosen zwar dank guter Geschäfte mit exklusiven Marken wie Gucci und Yves Saint Laurent einen kräftigen Umsatz- und Gewinnsprung hingelegt. Trotzdem verlor die Aktie fast 4 Prozent und war damit Schlusslicht im CAC 40. Kering rechnet für 2018 mit Gegenwind von den Wechselkursen, dies kam bei Anlegern offenbar nicht gut an.

Größter Gewinner im CAC 40 waren Publicis mit einem Aufschlag von fast 4 Prozent. Nach Aussage ihres Chefs Arthur Sadoun hat die Werbeagentur einen Groß-Auftrag des deutschen Automobilherstellers Mercedes-Benz erhalten./bek/he