PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Eine gute Stimmung an Chinas Börsen hat am Montag auch die Anleger an den europäischen Aktienmärkten positiv gestimmt. Laut Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets trieben niedrige Zinsen und die verlockenden Rufe der Pekinger Regierung die chinesischen Sparer in Aktien.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg im Handelsverlauf auf den höchsten Stand seit vier Wochen und schloss mit einem Gewinn von 1,69 Prozent bei 3350,03 Punkten. In Paris rückte der französische Leitindex Cac 40 um 1,49 Prozent auf 5081,51 Punkte vor. In London ging es für den FTSE 100 um 2,09 Prozent auf 6285,94 Zähler noch kräftiger aufwärts.

An den Festlandbörsen in China hatte der Bericht einer Finanzzeitung die jüngste Kursrally befeuert. In dem Bericht wurden Reformen des chinesischen Aktienmarktes und eine hohe Liquidität als positiv für Aktien herausgestellt. Der Leitindex CSI 300 stieg daraufhin um fast sechs Prozent auf den höchsten Stand seit fünf Jahren.

Wie so oft in starken Marktphasen setzten Anleger auf risikoreichere Branchen. Entsprechend waren die Sektorindizes Banken und Automotive die größten Gewinner in Europa mit plus 3,9 beziehungsweise plus 2,6 Prozent. Den geringsten Aufschlag verbuchte mit 0,2 Prozent der Versorgersektor.

In Zürich brachen die Papiere von Clariant um 12,6 Prozent ein. Der Chef des Clariant-Großaktionärs Sabic International, Yousef Al-Benyan, will von einer Fusion des Chemiekonzerns, durch die der Anteil von Sabic sinken könnte, nichts wissen. In der vergangenen Woche hatten Spekulationen, wonach sich Clariant mit einem Partner zusammenschließen könnte, den Aktienkurs nach oben katapultiert.

In London sackte der Kurs des Online-Modehändlers Boohoo um mehr als 23 Prozent ab. Auslöser war ein Bericht der "Sunday Times" über angeblich miserable Arbeitsbedingungen bei einem Zulieferer des Unternehmens. Boohoo kündigte an, den Vorwürfen nachzugehen. Analyst Wayne Brown vom Broker Liberum strich die Kaufempfehlung für die Aktien./edh/men