PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach den beschwichtigenden Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell am Vortag haben Europas wichtigste Aktienmärkte auch zur Wochenmitte davon profitiert und mit Gewinnen geschlossen. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann am Mittwoch 0,46 Prozent auf 3705,99 Punkte. Der französische Cac 40 rückte um 0,31 Prozent auf 5797,98 Punkte vor. Der britische FTSE 100 stieg um 0,50 Prozent auf 6658,97 Zähler.

Powell dämpfte die Inflationsängste der Anleger am Vortag. Sowohl Inflation als auch Beschäftigung seien noch weit von den Zielen der Fed entfernt. Die Notenbank sei weiter bereit, ihr Arsenal an geldpolitischen Instrumenten voll auszuschöpfen, um die Wirtschaft zu stützen. Sorgen vor anziehender Teuerung und steigenden Zinsen hatten davor die Aktienmärkte weltweit etwas ausgebremst und vor allem die heiß gelaufenen Technologiewerte nach unten gezogen.

Reise- und Freizeitwerte knüpften am Mittwoch an ihren freundlichen Vortag an und standen mit einem Plus von 1,9 Prozent ganz oben in der europäischen Branchenübersicht. Sie profitierten erneut von den sich abzeichnenden Erleichterungen in der Covid-19-Pandemie und den bereits angekündigten Corona-Lockerungen in England.

Die Titel des Buchungssystem-Anbieters Amadeus IT gewannen 1,4 Prozent. Für die Aktien des Billigfliegers Easyjet ging es gar um 6,1 Prozent aufwärts. Die Papiere des Touristikkonzerns Tui schnellten um 12,8 Prozent nach oben.

Iberdrola gewannen nach Zahlen 1,4 Prozent. Die Aktionäre des Versorgers sollen für 2020 eine etwas höhere Dividende erhalten als ein Jahr zuvor. Für 2021 peilen die Spanier eine weitere Steigerung an.

Mit einem Kursrückgang von 1,5 Prozent reagierten die Aktien von Reckitt Benckiser auf die jüngsten Zahlen des Konsumgüterherstellers. Laut Analystin Celine Pannuti von JPMorgan schnitt Reckitt in allen Bereichen gut ab. Der Ausblick auf 2021 stimmt sie ausgesprochen zuversichtlich.

Die Anleger von Lloyds honorierten zunächst die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen mit einem Kursplus von 4,2 Prozent. Die britische Bank übertraf zudem mit ihrem Vorsteuergewinn im vierten Quartal die Marktprognosen. Im weiteren Handelsverlauf verflüchtigten sich jedoch die Gewinne fast vollständig und die Papiere endeten 0,3 Prozent höher./edh/he