PARIS/LONDON (awp international) - Europas wichtigste Aktienmärkte sind dank frischer Hoffnungen auf einen Brexit-Handelspakt mit klaren Gewinnen in die neue Woche gestartet. Der EuroStoxx 50 notierte am späten Montagvormittag 1,12 Prozent höher bei 3524,76 Punkten. Der französische Cac 40 gewann 1,09 Prozent auf 5567,83 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,34 Prozent auf 6569,07 Zähler bergauf.

Nach der Verlängerung für die Gespräche zwischen der EU und Grossbritannien über einen Brexit-Handelspakt wächst der Optimismus, dass es doch noch zu einem Durchbruch kommen könnte. Eine neue Frist wurde zunächst nicht genannt. Ursprünglich hatte am Sonntag die nun endgültige Entscheidung darüber fallen sollen, ob die Verhandlungen über einen Handelspakt abgebrochen werden oder doch noch ein Deal zustande kommt.

Im europäischen Branchenvergleich standen Bankenwerte mit einem Plus von 3,0 Prozent ganz oben in der Anlegergunst. Die Europäische Regulierungsbehörden erwägen der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge, den stärksten europäischen Banken wieder Dividendenausschüttungen zu erlauben. Die Aufseher hatten bisher den Banken empfohlen, wegen der Corona-Krise bis zum 1. Januar 2021 auf die Auszahlung von Dividenden und auf Aktienrückkäufe zu verzichten. Damit soll es den Banken ermöglicht werden, drohende Verluste zu verkraften und die Wirtschaft zu unterstützen.

Unter den Einzelwerten bildeten die Aktien von Astrazeneca mit einem Kursverlust von 4,9 Prozent des Schlusslicht im Stoxx-50-Index. Im frühen Handel waren die Papiere um bis zu 9 Prozent auf den niedrigsten Stand seit April abgesackt. Der britische Pharmakonzern will seinen US-Konkurrenten Alexion für insgesamt 39 Milliarden US-Dollar kaufen. Durch die Übernahme will Astrazeneca sein Geschäft mit Medikamenten gegen seltene Erkrankungen ausbauen, auf das Alexion spezialisiert ist. Das US-Unternehmen kommt aktuell auf einen Jahresumsatz von rund 5 Milliarden Dollar.

Die Novartis-Anteilsscheine büssten rund 0,4 Prozent ein. Der Schweizer Pharmakonzern erhielt in seinen Corona-Bekämpfungsbemühungen einen Dämpfer. Der Wirkstoff Ruxolitinib, der zusätzlich zur Standard-Therapie verabreicht wurde, habe in einer Studie die gesteckten Ziele nicht erreicht, teilte Novartis am Montag mit./edh/stk