PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienbörsen haben sich am Donnerstagvormittag nur wenig bewegt. Nach wie vor hielten sich viele Anleger wegen der Ungewissheit über die weiteren Zinsschritte der US-Notenbank Fed mit Käufen zurück. "Die konjunkturelle Situation sowohl in den USA als auch in der Welt lässt eigentlich keine Fortsetzung der Zinswende zu. Und doch regiert die Angst, die US-Notenbank könnte in der kommenden Woche Ernst machen", sagte Börsenfachmann Jochen Stanzl von CMC Markets.

Der EuroStoxx 50 pendelte am Morgen um seinen Vortagesschlusskurs und notierte zuletzt 0,03 Prozent höher bei 2965,89 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex der Eurozone 0,33 Prozent verloren. Der französische CAC-40-Index sank am Donnerstag um 0,11 Prozent auf 4365,28 Zähler. Der britische FTSE-100-Index büßte 0,05 Prozent auf 6670,21 Punkte ein.

Im Branchenüberblick führten Banken und Versicherer die Kursgewinner in Europa an. Der Sektorindex Stoxx Europe 600 Banks stieg um 0,66 Prozent, der Stoxx Europe 600 Insurance um 0,54 Prozent. Allein im Leitindex EuroStoxx 50 standen sechs Banken- und Assekuranz-Aktien an der Spitze. Ganz unten im Branchentableau war der Stoxx Europe 600 Oil & Gas mit einem Minus von 0,61 Prozent zu finden.

Aus Unternehmenssicht waren fundamentale Nachrichten rar. Die Papiere britischer Einzelhändler erhielten von aktuellen Branchenstatistiken enormen Auftrieb. So sind die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien im August nur halb so stark gesunken wie Volkswirte erwartet hatten. Entsprechend gehörten Morrison , Tesco und Sainsbury mit Gewinnen zwischen 2 und 7 Prozent zu den fünf Top-Werten im FTSE-Index.

Die Aktien von EDF reagierten hingegen kaum auf die Nachricht eines Deals in Großbritannien. Die britische Regierung hat dem Bau des umstrittenen Atomkraftwerks Hinkley Point zugestimmt, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Das Projekt in Hinkley Pont an der Westküste Englands kostet 18 Milliarden britische Pfund (rund 21,3 Mrd Euro)./edh/das