NEW YORK (awp international) - Nach dem Kursrutsch in der vergangenen Woche haben sich die New Yorker Börsen am Montag stabilisiert. Obwohl in der US-Bankenkrise mit der First Republic Bank offenbar ein weiteres US-Geldhaus vor grossen Problemen steht, schaffte der Leitindex Dow Jones Industrial nach einem schwachen Start zuletzt ein Plus von 0,42 Prozent auf 32 044,81 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,58 Prozent auf 3884,14 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es auch dank zweier Übernahmen in der Biotech-Branche um 1,53 Prozent auf 12 011,78 Zähler hoch.

Bei der First Republic Bank mussten die Aktionäre einen Kurssturz von zuletzt weiteren 60 Prozent verkraften. Die Aktien der Grossbanken JPMorgan und Goldman Sachs hielten sich vergleichsweise gut, auch wenn sie mit Verlusten von 1,4 beziehungsweise 3,2 Prozent zu den schwächeren Werten im Dow gehörten. Für andere Bankentitel ging es deutlicher bergab: Bank of America , Citigroup und Wells Fargo büssten bis zu knapp sieben Prozent ein, und die Anteilsscheine der Regionalbanken Western Alliance Bancorp und Pacwest Bancorp stürzten um 46 und 28 Prozent ab.

Nach der Pleite der auf Fintechs und Kryptowährungen spezialisierten Bank Silvergate Capital war die auf Start-up-Finanzierungen spezialisierte Silicon Valley Bank (SVB) - eine Tochter von SVB Financial - nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Zuletzt musste die Signature Bank ihre Pforten schliessen.

Am Wochenende hatten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde erklärt, dass Einlagen bei der SVB und der Signature Bank geschützt würden. Die US-Notenbank Fed legte zudem ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf. Am Montag betonte US-Präsident Joe Biden, dass die Amerikaner auf die Sicherheit des Bankensystems vertrauen könnten, und kündigte eine strengere Regulierung an.

Neben den Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor gab es am Montag aber auch ein paar positiv aufgenommene Unternehmensnachrichten. So sprangen die Aktien von Seagen um knapp 16 Prozent auf fast 200 US-Dollar hoch, nachdem das Unternehmen sich mit dem Pharmakonzern Pfizer auf eine Übernahme geeinigt hatte. Pfizer bietet für den Krebsspezialisten 229 Dollar je Aktie in bar, was Seagen mit 43 Milliarden Dollar bewertet. Die Verwaltungsräte beider Konzerne hätten der Transaktion bereits zugestimmt. Die Pfizer-Titel gewannen gut zwei Prozent.

Die Anteilsscheine von Provention Bio konnten mit 24,12 Dollar ihren Wert sogar mehr als verdreieinhalbfachen, nachdem der französische Pharmakonzern Sanofi ein 25 Milliarden Dollar schweres Angebot auf den Tisch gelegt hatte. Dieses bewertet Provention Bio mit 25 Dollar je Aktie./gl/jha/