NEW YORK (awp international) - Die US-Börsen haben sich am Freitag im frühen Handel richtungslos gezeigt. Ein sehr schwacher Ausblick des Chip-Riesen Intel belastete nur kurzzeitig. Die Konjunkturdaten des Tages wirkten ebenfalls nicht richtungsweisend. Vielmehr dürften die Anleger verstärkt auf die am Mittwoch anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed warten.

Der Dow Jones Industrial gab im frühen Geschäft zuletzt um 0,20 Prozent auf 33 880,89 Punkte nach. Die Verluste aus der Woche zuvor hätte der Wall-Street-Index damit dennoch weitgehend wieder ausgebügelt. Der marktbreite S&P 500 verlor am Freitag 0,16 Prozent auf 4054,00 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 hielt sich mit 0,10 Prozent im Plus auf 12 063,05 Punkte, womit er zurück ist auf dem Stand von Mitte Dezember.

Den wie erwartet ausgefallenen Daten des Handelsministeriums zufolge stiegen in der weltgrössten Volkswirtschaft die Einkommen im Dezember leicht, während die Konsumausgaben etwas zurückgingen. Zugleich befindet sich die hohe Inflation weiter auf dem Rückzug. Ian Shepherdson, Volkswirt bei Pantheon Macroeconomics, erwartet daher, dass sich die Ausgaben im Januar weiter erholen, aber das erste Quartal insgesamt schwach sein wird.

Diese Einschätzung untermauerten die kurz nach dem Handelsstart veröffentlichten Konsumklima-Daten für Januar der Universität Michigan. Einer zweiten Schätzung zufolge fielen sie etwas besser als erwartet aus. Zudem gab es starke Daten vom Häusermarkt.

Alles in allem wird laut Börsianern daher unverändert erwartet, dass die Fed am kommenden Mittwoch ihr Zinsstraffungstempo verringern wird. Nach mehreren kräftigen Anhebungen um 0,75 Prozentpunkte im vergangenen Jahr und einem Schritt um 0,5 Punkte im Dezember wird mit einer Zinsanhebung um 0,25 Punkte gerechnet.

Unternehmensseitig erholte sich die Intel-Aktie leicht von ihrem prozentual zweistelligen Verlust zum Handelsauftakt. Sie gab zuletzt als Schlusslicht in Dow und Nasdaq 100 um 7,3 Prozent nach. Der Prozessorhersteller enttäuschte nicht nur mit einem schwachen Schlussquartal 2022, sondern gab auch eine düstere Prognose für das laufende erste Quartal ab.

Ein paar Unternehmen aus der Branche wurden davon in Mitleidenschaft gezogen, andere enttäuschten ihrerseits die Anleger. So blieb etwa der Halbleiterausrüster KLA mit seiner Umsatzprognose für das dritte Geschäftsquartal hinter den Expertenerwartungen zurück. Die Papiere sackten um 4,9 Prozent ab, waren allerdings am Vortag nach einer längeren Kursrally auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr gestiegen.

Die Anteile von Chevron , die am Vortag angesichts eines angekündigten milliardenschweren Aktienrückkaufs kräftig gestiegen waren, büssten nach Intel an zweitletzter Stelle im Dow nun 3,6 Prozent ein. Der Öl- und Gaskonzern hatte im Schlussquartal 2022 mit seinem Gewinn enttäuscht.

Die Index-Spitze nahmen American Express mit plus 10 Prozent und mit Abstand an zweiter Stelle Visa mit plus 2,6 Prozent ein. Der Kreditkartenanbieter Visa überzeugte mit gesteigerten Gewinnen und Erlösen. Konkurrent AmEx überzeugte vor allem mit seinem starken Ausblick./ck/nas