NEW YORK (awp international) - Nach mit Spannung erwarteten US-Inflationszahlen und einem holprigen Handelsstart haben Anleger die Daten am Donnerstag mit Aktienkäufen quittiert. Der sechste monatliche Rückgang der US-Inflationsrate in Folge bescherte dem Leitindex Dow Jones Industrial den Anstieg auf das höchste Niveau seit Mitte Dezember. Zuletzt stand auf der Kurstafel ein Plus von einem halben Prozent auf 34 141 Punkte.

Der Anstieg der Verbraucherpreise ging im Dezember auf 6,5 Prozent zurück von 7,1 im November. Dieser Rückgang der Teuerung ist Volkswirten zufolge vor allem auf gesunkene Gebrauchtwagen- und Energiepreise zurückzuführen. "Mittlerweile scheinen sich also erfreulicherweise Anzeichen für eine gewisse Entspannung an der Preisfront zu manifestieren", schrieb Analyst Bernd Krampen von der Landesbank NordLB.

Der marktbreite S&P 500 legte um 0,24 Prozent auf 3979 Zähler moderat zu. Der technologielastige Nasdaq 100 lag mit plus 0,16 Prozent auf 11 421 Punkten ebenfalls leicht im Plus, der Index war aber am Vortag auch kräftig gestiegen.

Die Optimisten am Markt setzen nun darauf, dass angesichts des nachlassenden Preisauftriebs die Notenbank Fed die Zinsen nicht mehr so stark und so zügig erhöht wie in den vergangenen Monaten. Das würde den Druck auf die Ergebnisse der Unternehmen mildern, der von den höheren Zinsen ausgeht.

Bei den Einzelwerten verteuerten sich die Aktien von American Airlines um fast neun Prozent. Für die Fluggesellschaft ist der Jahresendspurt 2022 deutlich besser gelaufen als gedacht. Im vierten Quartal dürfte dank überraschend hoher Erlöse mehr Gewinn übrig geblieben sein als im Oktober erwartet.

Die Anteilsscheine von Tesla verloren 2,3 Prozent. Sie reagierten auf eine Meldung, wonach eine Erweiterung des Werks in Shanghai verschoben wurde. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das ist ein Dämpfer für die Ambitionen des US-Elektroautoherstellers, in China weiter zu wachsen.

Die Titel von Walt Disney legten an der Spitze des Dow um 3,5 Prozent zu. Der Entertainment-Gigant ernannte den langjährigen Nike -Topmanager Mark Parker zum neuen Vorsitzenden des Verwaltungsrats. Parker soll nach dem diesjährigen Aktionärstreffen Susan Arnold ablösen, deren Amtszeit endet.

Bei den kleineren Titeln brachen die Papiere von Oramed um drei Viertel ein. Das Pharma-Unternehmen beabsichtigt, klinische Aktivitäten zur Behandlung von Typ-2-Diabetes mit oralem Insulin einzustellen. Die Ergebnisse einer entsprechenden klinischen Studie waren enttäuschend ausgefallen./bek/men