NEW YORK (awp international) - Nach dem kleineren Kursrutsch zur Wochenmitte hat sich das US-Börsenbarometer Dow Jones Industrial am Donnerstag nur wenig bewegt. Dabei bestimmten vor allem leichte Verluste das Bild, während die technologielastigen Nasdaq-Börsen den Weg ins Plus fanden. Insgesamt jedoch mangelte es an klaren Impulsen: Die Konjunktur- und Stimmungsdaten fielen gemischt aus und mit Blick auf die Pandemie halten sich Pessimisten und Optimisten die Waage. Einige Anleger sind vorsichtig, da die aktuelle Lage alles andere als rosig ist, womit auch entsprechend wirtschaftliche Sorgen einhergehen. Andere setzen auf vielversprechende Daten zu ersten Impfstoffen und hoffen auf ein baldiges Ende der Viruskrise.

Der Dow Jones Industrial versuchte kurzzeitig den Sprung ins positives Terrain und gab rund zwei Stunden vor Börsenschluss um 0,17 Prozent auf 29 389,49 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 legte zuletzt um 0,07 Prozent auf 3570,14 Punkte zu. Der Nasdaq 100 rückte um 0,60 Prozent auf 11 965,89 Punkte vor.

Seit dem Ausbruch der Pandemie starben in den USA mehr als eine Viertelmillion mit dem Virus infizierte Menschen und die Lage bleibt weiter alarmierend. Immer noch befänden sich die Vereinigten Staaten an einem "gefährlichen Punkt" in der Pandemie, sagte etwa Admiral Brett Giroir dem Sender MSNBC. Er gehört der Corona-Arbeitsgruppe im Weissen Haus an. Erst am Vortag wurden in New York wieder die Schulen geschlossen, nachdem in der Metropole die 3-Prozent-Schwelle an positiven Corona-Tests überschritten wurde.

Stimmungsdämpfend dürfte auch wirken, dass in der vergangenen Woche die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend stieg, während Analysten einen Rückgang erwartet hatten. Zugleich aber trübte sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im November weniger als erwartet ein.

Unter den Einzelwerten im Dow nahmen Salesforce und Walmart mit Gewinnen von bis zu 3,5 Prozent die Spitzenpläne ein. Johnson & Johnson zeigten sich mit minus 0,7 Prozent wenig bewegt von Informationen des Pharmakonzerns in Sachen Corona-Impfstoff. Voraussichtlich im Januar oder Februar könnten Aussagen über die Wirksamkeit des unternehmenseigenen Impfstoffs gemacht werden, hiess es.

Die Anteilscheine von Macy's legten um 0,4 Prozent zu. Die angeschlagene traditionsreiche Kaufhauskette schrieb in den drei Monaten bis Ende Oktober einen hohen zweistelligen Millionen-Dollar-Verlust und die Erlöse sanken im Jahresvergleich kräftig um fast ein Viertel. Am Markt war jedoch Schlimmeres befürchtet worden.

Die Papiere von Nvidia legten nach einem schwachen Start an der Nasdaq zuletzt um 0,4 Prozent zu. Das Geschäft mit Rechenzentren und neuen Grafikkarten bescherte dem Computerkonzern im vergangenen Quartal zwar einen kräftigen Umsatzsprung, allerdings mahnte Nvidia, dass sich das Erlöswachstum im Rechenzentren-Geschäft im laufenden Quartal etwas abschwächen könnte.

Dass der Börsenbetreiber Nasdaq OMX die US-Firma Verafin kaufen will, verhalf den Nasdaq-Papieren zu einem Plus von 1,9 Prozent. Das Unternehmen ist unter anderem spezialisiert auf die softwaregestützte Überwachung von Finanzdienstleistungen mit Blick auf die Entdeckung von kriminellen Aktivitäten und die Einhaltung von regulatorischen Auflagen./ck/he